Im Rahmen des Symposiums „Zukünftiger Weinbau“ in Freiburg werden Herausforderungen und Lösungsansätze für die Praxis in Baden-Württemberg und in der Schweiz diskutiert. Die beiden Länder pflegen unter anderem im Forschungsbereich sehr enge Beziehungen.
„Die guten Beziehungen von Baden-Württemberg zur Schweiz spielen seit vielen Jahren auch im Weinbau eine wichtige Rolle. Wir brauchen den grenzüberschreitenden Austausch, weil er den Weinbau-Akteuren Impulse gibt, um die Branche zukunftsfähig aufzustellen. Daher pflegt Baden-Württemberg mit der Schweiz unter anderem im Forschungsbereich sehr enge Beziehungen. Ein beispielhaftes Ergebnis ist die Internetplattform VitiMeteo. Vor 20 Jahren haben das Staatliche Weinbauinstitut Freiburg, der Agroscope in der Schweiz und der Firma Geosens eine gemeinsame Plattform geschaffen. Heute ist sie als Prognosesystem für Rebkrankheiten und Schadorganismen essenzieller Bestandteil im modernen Weinbau – eine echte Erfolgsstory der Zusammenarbeit“, sagte der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk, anlässlich des Symposiums „Zukünftiger Weinbau“.
Information über Stand der gemeinsamen Forschung
Weinbauminister Peter Hauk und Christian Hofer, Direktor des Schweizer Bundesamtes für Landwirtschaft informierten mit weiteren Referenten im Rahmen der Veranstaltung über den aktuellen Stand der gemeinsamen Forschungen und die Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern.
Wissenschaftliche Vorträge vertieften die thematischen Schwerpunkte. „Hierzu gehören neben dem Prognose-Tool VitiMeteo, die Erforschung pilzwiderstandsfähiger Rebsorten (PIWI), der Einsatz von Sprühdrohnen zur Reduktion von Pflanzenschutzmitteln sowie Möglichkeiten, um die biologische Vielfalt im Weinbau zu erhöhen“, betonte Hauk.
Eine Diskussionsrunde mit Vertretern der Weinbauverbände Baden, Württemberg und der Schweiz erörterte Möglichkeiten und die Ausrichtung der künftigen Zusammenarbeit.
Maßnahmen zur Transformation
Die Transformation der Branche flankiere das Land mit verschiedenen Maßnahmen. Hierzu gehöre der Abbau von Bürokratie zum Beispiel bei der automatischen Verlängerung von Pflanzgenehmigungen von drei auf sechs Jahre. Oder die unkomplizierte Ausbringung von Pheromondispensern, bevor der Auszahlungsantrag für die Förderung gestellt wird, um dem Befall mit Traubenwicklern rechtzeitig entgegenwirken zu können. „Wir haben die Förderprogramme bedarfsgerecht angepasst. Für die Umstellung der Rebflächen gibt es beispielsweise seit Jahresbeginn höhere Fördersätze. Damit sollen wandelnde Marktbedingungen abgefedert und die Wettbewerbsfähigkeit verbessert werden“, sagte Minister Hauk.
Herausforderungen gäbe es im Weinbau aktuell sehr viele. So ist europaweit und so auch in Deutschland ein sinkender Weinkonsum zu beobachten. Nicht nur die konsumierte Menge, sondern auch die Präferenz für bestimmte Weine habe sich gewandelt. „Aktuell liegen fruchtige Weißweine höher in der Kundengunst als unsere Rotweine. Der Absatzrückgang beim Wein trifft unsere Weinwirtschaft mit anhaltender Kraft. Wir stehen im Weinbau vor Herausforderungen, die unsere Solidarität und gemeinsame Anstrengung erfordern. Wir müssen gemeinsam innovative Wege beschreiten, um die Branche weiterzuentwickeln und unsere weinbaulichen Strukturen zukunftsfähig anzupassen“, so Minister Peter Hauk.