Nachhaltiges Leben – mehr als ein Trend

Nachhaltigkeit ist zu einem Megatrend angewachsen und erstreckt sich auf alle Bereiche des Lebens. Dennoch besteht weiterhin Verbesserungsbedarf, um wichtige Ziele zu erreichen. Neben neuen Regelungen und Angeboten lohnt sich daher ein Blick auf das eigene Konsumverhalten und den Umgang mit Ressourcen.

Verpackungen, Pfand und Regionalität

Bei den Verpackungen für Molkereiprodukte spielten schon immer mehrere Faktoren eine Rolle. Allen voran Schutz und Haltbarkeit sind entscheidend. Die Wahl der Materialien wird nun auch von Regelungen und Gedanken der Nachhaltigkeit bestimmt. Dazu trägt zum einen eine Änderung in Hinblick auf das Pfandgesetz bei. Seit Januar 2024 fallen Milch und Milchprodukte in Einwegflaschen ebenfalls unter die Pfandpflicht. Diese soll zusätzlich auf Kartons aus Verbundstoffen erweitert werden. Die Hoffnung dahinter ist es, die Verpackungen in größerer Anzahl recyclen zu können. Aktuell ist es auf das weit verbreitete Fehlverhalten einiger Konsumenten zurückzuführen, dass eine große Menge der recyclefähigen Materialien im Restmüll und damit in der Verbrennung landen. Die Ausweitung des Pfandes soll dem gezielt entgegenwirken.

Bereits an dieser Stelle wird deutlich, dass der Trend der Nachhaltigkeit noch längst nicht bei jedem angekommen ist. Die Forderungen von auf die Umwelt konzentrierten Organisationen und Reglementierungen sind weiterhin notwendig. Deutliche Besserungen finden sich jedoch. Dazu gehört beispielsweise eine Verlagerung des Konsums auf nachhaltige und regionale Produkte, direkt vom Erzeuger. Von der Milchtankstelle bei Bauern und Auffüllstationen in Geschäften bis hin zu verpackungsfreien Supermärkten, lässt sich ein deutlicher Wandel beobachten. Dieser erstreckt sich auch auf die Ausrichtung der Ernährung. Waren Vegetarier und Veganer in der nahen Vergangenheit noch in der Minderheit, wurden belächelt und kritisiert, ist die fleischfreie oder zumindest fleischarme Ernährung mittlerweile für viele Menschen zur Normalität geworden. Pflanzenbasierte Alternativen werden nicht nur häufiger denn je genutzt. Die Auswahl an den Produkten ist exponentiell gestiegen, wodurch die Lebensweise zunehmend attraktiver wird. Gleichzeitig ist das Bewusstsein für Lebensmittelverschwendung gewachsen. Apps wie To good to go, Foodsharing und eine Hinwendung zum Kauf regionaler Produkte sowie einem sparsameren Verbrauch verbreiten sich. Die Hoffnung kann dabei nur sein, dass der Trend anhält.

Nachhaltigkeit – nicht Verzicht

Nachhaltiger zu leben, ist eine der wichtigsten Entwicklungen unserer Zeit. Veränderungen zeichnen sich bereits klar ab. Es gibt allerdings in vielen Bereichen weiterhin erhebliches Potenzial zur Verbesserung. Was die meisten davon abhält, ist der vermeintliche Verzicht. Dabei finden sich nicht erst jetzt zahlreiche Möglichkeiten, Gewohnheiten zu ändern, damit das Budget, die Ressourcen und die Umwelt zu schonen, ohne zu verzichten. Entscheidend ist ein schrittweises Vorgehen, um umweltfreundlicher zu leben und schonendere Alternativen zu finden, die individuell passen und bereichern. Dazu kann es gehören, Solarpaneele zu nutzen, damit die Stromkosten zu reduzieren oder Anbieter alternativer Stromquellen zu wählen. Bienenhaltung auf dem Dach oder im Garten, der Anbau von Obst, Gemüse, Kräutern und anderen Nutzpflanzen auf dem Balkon und in der Wohnung bereichert den Speiseplan, verringert Ausgaben und vermeidet einen Teil der Transportwege. Haltbare und hochwertige Kleidung zu kaufen, anstatt billig und häufig die Garderobe zu wechseln, Naturkosmetik zu verwenden und näher liegende Urlaubsziele zu wählen sind weitere Beiträge, die geleistet werden können und weder schwerfallen noch Verzicht bedeuten. Die Umstellung auf ein E-Bike für kürzere Wege oder Benzinsparen durch Telearbeit gehören ebenfalls dazu und bringen weitere Vorteile mit sich als nur einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten.

Foto von ready made auf pexels

PM

 

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