pro familia Baden-Württemberg und die Lebenshilfe Baden-Württemberg veranstalten gemeinsamen Fachtag in Stuttgart

Am 01.02.2024 veranstalten pro familia Baden-Württemberg und die Lebenshilfe Baden-Württemberg einen inklusiven Fachtag im Rahmen des gemeinsamen Projektes „Prozessbegleitung bei der Entwicklung sexualpädagogischer Konzeptionen in Einrichtungen der Behindertenhilfe“ 

Sexualpädagogische Konzepte gehören bislang nicht zu den Standards in den Einrichtungen der Behindertenhilfe und -Selbsthilfe. Noch immer findet das Thema Sexualität oft keinen Raum, werden Klient*innen im selbstbestimmten Ausleben ihrer Sexualität behindert, wird Sexualität oft erst dann zum Thema, wenn es zu unerwünschtem Verhalten kam. Aber Sexualität ist da und findet statt, ist Bestandteil des Lebens und des Alltags auch in Einrichtungen der Behindertenhilfe.

„Sexualpädagogische Konzepte tragen dazu bei, sexuelle Selbstbestimmung zu fördern und haben gleichzeitig präventiven Charakter“, betont Gudrun Christ, Geschäftsführerin von pro familia Baden-Württemberg. Indem sie helfen, den Umgang mit Fragen, die die Sexualität betreffen, zu regeln, professionalisieren sie die Fachkräfte und stärken die Handlungskompetenz aller Akteur*innen.

Im Rahmen des Landesprojektes „Prozessbegleitung bei der Entwicklung sexualpädagogischer Konzepte in Einrichtungen der Behindertenhilfe“ von pro familia Baden-Württemberg und Lebenshilfe Baden-Württemberg wurden unterschiedliche Einrichtungen der Behindertenhilfe auf dem Weg zu einem partizipativ erarbeiteten sexualpädagogischen Konzept begleitet. Das Projekt wird finanziert durch das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration aus Landesmitteln, die der Landtag Baden-Württemberg beschlossen hat.

Die Erfahrungen aus dem Projekt bilden den thematischen Schwerpunkt des Fachtages am 01. Februar 2024 in Stuttgart. Angesprochen sind interessierte Fachkräfte, Selbstvertreter*innen und deren Angehörige. Bei Fachvortrag, Podiumsgespräch und in Arbeitsgruppen soll beleuchtet werden, was ein lebendiges sexualpädagogisches Konzept ausmacht, welche Voraussetzungen es braucht, um es strukturell und nachhaltig implementieren zu können und nicht zuletzt, wie Beteiligung aller gut gelingen kann. „Partizipation aller bei Entscheidungsprozessen ist eine wichtige Basis von Teilhabe und somit für unsere Arbeit auch innerhalb des Projekts handlungsleitend“ merkt Christian Sigg, Geschäftsführer der Lebenshilfe Baden-Württemberg, an.

Die Anmeldung zum Fachtag ist über https://eveeno.com/proseko möglich. Die Teilnahme ist kostenfrei.

pro familia Baden-Württemberg – Deutsche Gesellschaft für Familienplanung, Sexualpädagogik und Sexualberatung e.V.  ist Teil eines bundesweiten Fachverbandes für Sexualität, Partnerschaft und Familienplanung. Als Netzwerk engagiert sich pro familia für sexuelle und reproduktive Rechte und Gesundheit. Zu pro familia in Baden-Württemberg gehören 18 Kreis- /Ortsvereine mit 19 Beratungsstellen und fünf Außenstellen. Die Beratungsstellen bieten Sexual-, Schwangerschafts-, und Paarberatung. pro familia ist darüber hinaus mit sexualpädagogischen Angeboten in Schulen und Jugendfreizeiteinrichtungen und durch Informationsveranstaltungen und Fortbildungen für Eltern, Lehrkräfte und Betreuungspersonal aktiv. Als Landesverband organisiert pro familia Baden-Württemberg den fachlichen Austausch zwischen den Beratungsstellen, unterstützt deren Arbeit und vertritt pro familia in Gremien auf Landesebene, gegenüber Politik und Verwaltung sowie in der Öffentlichkeit. pro familia Baden-Württemberg wird durch das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg gefördert und ist Mitglied im Paritätischen Baden-Württemberg und im Landesfrauenrat.

Der Landesverband Baden-Württemberg der Lebenshilfe für Menschen mit Behinderung e.V. ist der Zusammenschluss von 62 Orts- und Kreisvereinigungen der Lebenshilfe mit insgesamt 22.000 Einzelmitgliedern sowie 42 weiteren Mitgliedsorganisationen.

Wesentliche Aufgabe des Landesverbandes ist es, die Interessen (insbesondere geistig) behinderter Menschen und ihrer Angehörigen gegenüber der Landespolitik und den Leistungsträgern (Sozialhilfeträger, Pflegekassen usw.) zu vertreten. Außerdem unterstützt der Landesverband die Arbeit der Lebenshilfe -Vereine vor Ort, die über ihre Selbsthilfetätigkeit hinaus auch Träger von über 300 Diensten und Einrichtungen (Frühförderstellen, Kindergärten, Schulen, Werkstätten für behinderte Menschen, Integrationsfirmen, Wohnangebote, Offene Hilfen / Familienentlastende Dienste) sind, welche von etwa 20.000 Menschen mit Behinderungen und ihren Familien in Anspruch genommen werden. Darüber hinaus ist der Landesverband Lebenshilfe Träger des Bundesfreiwilligendienstes und des Freiwilligen Sozialen Jahres in vielen seiner Mitgliedsorganisationen.

Dem zehnköpfigen Landesvorstand gehören zwei Eltern und Angehörige sowie zwei Menschen mit Behinderungen an. Unser Landesvorsitzender ist der erste Selbstvertreter eines Landesverbandes der Lebenshilfe in Deutschland. Die Lebenshilfe ist eine Selbsthilfeorganisation, in der betroffene Menschen und deren Angehörige ihre Interessen wirksam selbst vertreten.

PM pro familia Baden-Württemberg

 

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