Schülerinnen und Schüler fühlen sich laut einer Bertelsmann-Studie nicht ausreichend auf das Berufsleben vorbereitet, Unternehmen klagen über die mangelnde Ausbildungsreife der Auszubildenden und die Pisa-Studie liefert alarmierende Ergebnisse. „Das alles zeigt mehr als deutlich: Wir müssen handeln – und zwar jetzt“, fordert Claus Paal, Vizepräsident des Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertages (BWIHK). „Die Frage, ob G8 oder G9 ist sicher nicht der alleinige Schlüssel zum Erfolg. Aber egal, ob es beim achtjährigen Gymnasium bleibt oder das neunjährige Gymnasium wieder flächendeckend eingeführt wird, für die Betriebe kommt es auf die Inhalte und die Qualität an.“ Dabei gehe es nicht um Spezialkenntnisse, sondern um eine grundlegende Basis. „Es ist wichtig, dass wir jegliche ideologische Diskussion beenden und gemeinsam mit allen maßgeblichen Akteuren eine Strategie erarbeiten, die dann rasch umgesetzt werden muss.“
Aus Sicht der IHK müssen Schulen Fähigkeiten und Fertigkeiten vermitteln, die auch im späteren Berufsleben relevant sind. Außerdem muss die Berufsorientierung an den Schulen weiter ausgebaut werden, um allen Schülerinnen und Schüler einen guten Start in die Arbeitswelt zu ermöglichen. „Schulen, Unternehmen und auch Eltern müssen in ständigem Austausch bleiben und schauen, wo es mangelt und wie am besten gegengesteuert werden kann“, so Paal.
Laut einer repräsentativen Erhebung im Auftrag der Bertelsmann Stiftung und der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung fühlt sich die große Mehrheit (67 Prozent) der Schülerinnen und Schüler durch die Schule nicht ausreichend auf das Berufsleben vorbereitet. „Die Umfrage zeigt einmal mehr, dass in der Schule besser aufs (Berufs-)Leben vorbereitet werden muss,“ so Paal. „Dazu zählen auch ausreichend digitale Grundkompetenzen, die in Zeiten digitaler Transformation in vielen Berufen unerlässlich sind. Hierfür brauchen die Schulen nicht nur eine entsprechende Ausstattung, sondern auch dementsprechend qualifizierte Lehrkräfte.“
Der Baden-Württembergische Industrie- und Handelskammertag (BWIHK) ist eine Vereinigung der zwölf baden-württembergischen Industrie- und Handelskammern (IHKs). In Baden-Württemberg vertreten die zwölf IHKs die Interessen von weit mehr als 650.000 Mitgliedsunternehmen. Zweck des BWIHK ist es, in allen die baden-württembergische Wirtschaft und die Mitgliedskammern insgesamt betreffenden Belangen gemeinsame Auffassungen zu erzielen und diese gegenüber der Landes-, Bundes- und Europapolitik sowie der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) und anderen Institutionen zu vertreten.
PM Baden-Württembergischer Industrie- und Handelskammertag