Neue Wohnflächen auf dem Kleemann-Areal

In einer Bürgerinformation wurden am Dienstag, 21. November, die Ergebnisse des städtebaulichen Wettbewerbs für das ehemalige Kleemann-Areal in Faurndau vorgestellt. Der Gewinner des Wettbewerbs hat mit seinem Entwurf eine überzeugende Lösung für die schwierige Aufgabe gefunden, Wohnen, Arbeiten und Freizeit auf dem alten Industriegelände bestmöglich miteinander zu verbinden.

Rund 60 Interessierte waren in die Turnhalle das TV Faurndau gekommen, um sich aus erster Hand über die Realisierungsvorschläge für das ehemalige Kleemann-Areal und das weitere Vorgehen im Planungsprozess zu informieren. Das Areal liegt Im Westen Faurndaus direkt am Filsufer. Das Unternehmen Kleemann hatte im Jahr 2009 den Standort verlassen und ist in den Stauferpark umgezogen. Die Flächen befinden sich nun überwiegend in privatem Besitz. Langfristig sollen die derzeit für Gewerbe und Produktion genutzten Industriehallen weichen, um auf dem ca. 30.000 m2 großen Gelände entlang der Fils neuen, dringend benötigten Wohnraum zu schaffen. Um eine geordnete städtebauliche Entwicklung sicherzustellen, haben sich die Stadt und die Grundstückseigentümer darauf verständigt, ein schlüssiges Gesamtkonzept für das Gebiet erarbeiten zu lassen. Die Faurndauer Bürgerschaft wurde im Laufe des Prozesses in das Projekt am 17. Juli bei einer Bürger- und Anwohnerinformationsveranstaltung mit einbezogen. Auch der Bezirksbeirat in Faurndau hatte im Vorfeld mehrfach darüber beraten.

Ein städtebaulicher Wettbewerb mit sechs beauftragten Planerbüros sollte schließlich die beste Lösung dafür aufzeigen. Am 14. November hat das Preisgericht aus den eingereichten Arbeiten einen städtebaulichen Entwurf als 1. Preis ausgewählt. Der Düsseldorfer Architekt Thomas Schüler hatte die überzeugendste Lösung für die schwierige Aufgabe gefunden, Wohnen, Arbeiten und Freizeit auf dem alten Industriegelände bestmöglich miteinander zu verbinden. Sein Bebauungsvorschlag zeichnet sich dadurch aus, die kleinteilige Umgebung als Vorbild für die Gebäude im östlichen Bereich des Neubauareals heranzuziehen, während eine dichtere und höhere Bebauung in Richtung Fils entstehen soll. So könnten auf dem Areal bis zu 170 neue Wohnungen für etwa 400 Einwohner entstehen. An dieser Stelle stellte die Stadtverwaltung klar, dass die in Höhe und Anzahl der Gebäude an der Fils und die Nähe zur Fils und zur öffentlichen Wegeverbindung in der weiteren Bearbeitung sich reduzieren wird, mit dem Ziel, mehr Durchlässigkeit und mehr Platz an der Fils zu erzeugen.

Die großen Bäume an der Hildenbrandstraße sind Teil des Konzepts für eine grüne Mitte und spenden Schatten für einen neuen naturnahen Spielplatz. Besonders gut gelungen ist der Umgang mit der historischen Bausubstanz: die Produktionshalle von 1897 und das Werkstattgebäude von 1901 bleiben erhalten und bilden den Rahmen für den zentralen Quartiersplatz, der hier mit einer eleganten Stufenterrasse am Filsufer das Herz des neuen Quartiers bildet. Das Quartier wird verkehrsberuhigt ausgestaltet mit jeweils einer sogenannten „Parkscheune“ für alle Formen der Mobilität am nördlichen und südlichen Zufahrtsbereich. Damit soll auch erreicht werden, dass die Hildebrandtstraße nicht durch zusätzlichen Verkehr belastet wird.

Im Fokus stehen nun das weitere Vorgehen und die nächsten Schritte zur Umsetzung des Konzepts. Zunächst soll der Entwurf optimiert und verfeinert werden, bevor schließlich auf Grundlage des überarbeiteten städtebaulichen Konzepts ein Bebauungsplan für das Quartier erlassen wird. Baubürgermeisterin Eva Noller sicherte den Anliegern zu, deren Anregungen und Bedenken zur verkehrlichen Situation und den Gebäudehöhen im weiteren Prozess zu berücksichtigen, „es wird alles im Laufe des Verfahrens überprüft.“ Auch im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens, das im 1. Quartal 2024 starten soll, wird es eine Bürgerbeteiligung geben. Das Verfahren wird einige Zeit in Anspruch nehmen, womit mit dem Satzungsbeschluss erst Ende 2025 gerechnet werden kann. Ab 2026 könnte dann der erste Bauabschnitt im nördlichen Teil des Areals starten. Für die Abschnitte zwei und drei gäbe es derzeit noch keine zeitlichen Planungen, erklärte der Eigentümer Dr. Schumacher.

Info im Technischen Rathaus und Internet

Alle Stellwände mit den Informationen und Pläne die in der Bürgerveranstaltung präsentiert wurden, können ab sofort im Technischen Rathaus, Nördliche Ringstraße 33, im Flurbereich der Stadtplanung, begutachtete werden.  Zudem werden die Informationen im Internet bereitgestellt – einfach auf der Startseite von www.goeppingen.de den Suchbegriff „Klemann-Areal“ eingeben.

Öffnungszeiten:

Montag 8 – 13 Uhr

Dienstag             8 – 12 Uhr

Mittwoch 8 – 12 Uhr

Donnerstag 13:30 – 18 Uhr

Freitag 8 – 12 Uhr

 

Daten zum Sieger-Entwurf

Bruttofläche Wettbewerbsgebiet

32.082 m2

Verkehrsflächen

2.047 m2

Öffentliche Freiflächen/Grünanlagen 10.662 m2

Private Grundstücksflächen

19.373 m2

 

Anteil Wohnflächen 65 %

Anteil gewerbliche/ sonstige Flächen 35 %

 

Anzahl Mehrfamilienhäuser 16

Wohneinheiten Mehrfamilienhäusern 171

Einwohner (2,4 je Wohneinheit) 410

 

öffentliche PKW-Stellplätze 17

private PKW-Stellplätze 186

PKW-Stellplätze für sonstige Nutzungen 15

Summe PKW-Stellplätze 203

Anzahl Fahrradstellplätze 360

 

PM Stadtverwaltung Göppingen

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