Tech-Aktien schnellen nach Zinspause in die Höhe

Die Zinserhöhungen sind vorbei und auch die Kurse der größten Tech-Aktien erholen sich. Neben den großen Zugpferden wie Amazon oder Apple sind auch die KI-Aktien wieder hoch im Kurs. Aber es gibt auch Schwierigkeiten, mit denen die Aktiengesellschaften zu kämpfen haben.

Zinserhöhungen haben vorerst ein Ende

Neunmal wurden die Zinsen durch die amerikanische Notenbank erhöht, bevor die Entscheidung zu einem Stopp fiel. Jetzt steigen die Aktienkurse einiger Tech-Konzerne wieder teils stark an. Unter den Gewinnern seit Ende Oktober 2023 sind die Unternehmen Roku und Lendingtree, die ein Plus von rund 52 Prozent verzeichnen konnten. Mit 30 Prozent Kurserhöhung liegt auch die Shopify-Aktie ganz vorn auf der Siegerliste. Mit mehr als 25 Prozent Kursanstieg zählen auch Pinterest, Palantir und Upstart zu den Überfliegern der Branche. (Stand: 11.11.2023)

Durch das weitestgehende Ausbleiben von Job- und Lohnwachstum durch die Maßnahmen in der Zinspolitik Amerikas rechnen nun viele Experten an der Börse mit ersten Zinssenkungen Anfang 2024. In Kombination mit der sinkenden Rendite auf Staatsanleihen steigt das Interesse an Aktien weiter an.

Kursgewinne bei Digital- und KI-Aktien

Schon zu Beginn von 2023 führten der Abbau von Arbeitsplätzen und die Einführung weitreichender Automatisierung zu ansteigenden Kursen bei den digitalen Riesen, wie der Apple Aktie, was auch die Beliebtheit der CFD’s für Apple auf einer Vielzahl von Tradingplattformen in die Höhe schießen lässt.  Jetzt könnten auch die noch weniger mächtigen Digitalunternehmen diesem Trend folgen, sofern ihr Geschäftskonzept an sich durch die wirtschaftlichen Umbrüche nicht betroffen ist.

Das richtungsweisende Hoch der Chip-Aktien NVIDIA, die seit Anfang des Jahres ein Kursplus von 200 Prozent verzeichneten, führte zu einem nachhaltigen Interesse an KI-Aktien. Gute Chancen auf führende Positionen im Bereich Künstliche Intelligenz haben jetzt Cloud-Infrastruktur-Anbieter wie Microsoft. Sie haben, wie auch Google oder Amazon, früh in die Technik investiert und profitieren jetzt von dem wachsenden Trend.

Experten rechnen außerdem damit, dass OpenAI sich an der Börse notieren lassen könnte. Eine Entscheidung, die am Finanzmarkt für ordentlich Schwung sorgen könnte. Das junge Unternehmen ist aktuell bereits 80 Milliarden US-Dollar schwer und würde mit dem Gang an die Börse vermutlich seinen Unternehmenswert auf über 100 Milliarden US-Dollar anheben.

Start-ups haben es immer schwerer

Für Start-ups im Bereich der Sprachmodelle sind zum Eintritt in den Aktienmarkt große Investitionen nötig. Durch den Kickstarter OpenAI wurde vielen von ihnen die Existenzgrundlage genommen. Für mehr Chancengleichheit könnten die heiß ersehnten Regulierungen für Künstliche Intelligenz sorgen. Während einige Experten und KI-Konzerne vor den Gefahren der neuen Technologie warnen, sehen Kenner der Branche die geforderten Regulierungen als Risiko für Start-ups, die so ganz vom Markt verdrängt werden könnten, wie das bereits die Datenschutzgrundverordnung gezeigt hat.

Bis vor kurzem war die Börsenlage stark angespannt. Mittlerweile kommt etwas Entspannung zurück an die Wall Street, auch wenn den meisten Unternehmen die Anspannung noch in den Knochen sitzt. Es hat sich gezeigt, dass auch Tech-Aktien von einer Rezession nicht verschont bleiben. Man sieht aber auch, dass sie sich rascher wieder erholen als andere Player auf dem Markt. Inwiefern sich eine Regulierung von Künstlicher Intelligenz oder das zukünftige Vorgehen der Zentralbanken auf die Kurse auswirken, werden die nächsten Wochen und Monate zeigen.

Foto-Quelle: unsplash.com

PM

 

 

 

 

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