Zum Volkstrauertag am 19. November 2023

Der Volkstrauertag ist mehr als 100 Jahre alt – und hat seit Februar 2022 eine erschütternde Aktualität gewonnen: Auf dem Gebiet der Ukraine tobt seit über 1,5 Jahren ein Angriffskrieg. Mit dem Terrorangriff der Hamas auf die Menschen und Gebiete in Israel am 07. Oktober 2023 wurden rund 1.200 Menschen ermordet. Damit wurde erneut ein Krieg in Israel und Gaza ausgelöst.
Tote Zivilisten, Flüchtende und Vertriebene sowie gefallene und verwundete Soldaten gibt es auf allen Seiten der Kriege. Städte und Landschaften werden dem Erdboden gleichgemacht, Menschen sind auf der Flucht, die Zahlen der Toten und Verwundeten steigen mit jedem Tag.
Haben wir aus der Geschichte nichts gelernt? Ist Krieg wieder ein Mittel der Politik? Diese Fragen bieten einen Anlass, über den Sinn und die Geschichte des Volkstrauertages nachzudenken.
Der erste Volkstrauertag fand am 5. März 1922 statt. Eingeführt wurde er vom 1919 gegründetem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge zum Gedenken an die Kriegstoten des Ersten Weltkrieges.
Anfangs nahm das Totengedenken ausschließlich die gefallenen Weltkriegssoldaten in den Blick, ab 1961 wurde der Toten der Mauer gedacht, erst in den neunziger Jahren wurden die Opfer der nationalsozialistischen Verbrechen in das Gedenken aufgenommen. Ab 2016 wurde den ums Leben gekommenen Einsatzkräften von UN- und NATO-Einsätzen gedacht, seit 2019 den Opfern von Rassismus und Antisemitismus.


Die Zeit bringt es mit sich, dass heute nur noch wenige Menschen leben, die den 1. und 2. Weltkrieg erlebt haben. Die unmittelbaren Erinnerungen an die schrecklichen Zeiten werden damit immer kleiner. Dadurch
verändern sich die Gedenkkultur und die Gestaltung des „Erinnern“. Deshalb ist es wichtig, jüngere Menschen anzusprechen. Menschen, die sich mit Krieg und Frieden beschäftigen, die aber ein anderes Herangehen an das Thema haben. Ein globaler Blick ermöglicht auch, viel mehr Menschen anzusprechen.
Deshalb gibt es neben dem Volkstrauertag auch internationale Jugendbegegnungen und Friedensarbeit um den Wert von Frieden erleben zu können und um von den Erlebnissen aus Krieg und Terror zu lernen. Ganz besonders sind deshalb die jüngeren Menschen eingeladen, gemeinsam an den Veranstaltungen zum Gedenken am Volkstrauertag teilzunehmen.
Gedenkveranstaltung zum Volkstrauertag
Am Sonntag, 19. November 2023, wird an die durch die beiden Weltkriege, in Einsätzen und durch Terrorismus ums Leben gekommene Mitmenschen gedacht.
In fast allen Ortschaften finden hierzu Gedenkveranstaltungen statt. Die Menschen sind zum Gedenken recht herzlich eingeladen!
Setzen Sie mit Ihrem Besuch ein Zeichen für den Frieden und für unsere gemeinsamen Bemühungen gegen Krieg und Terror. Frieden ist mehr als die Abwesenheit von Krieg. Frieden ist Arbeit – Frieden muss in unseren Köpfen und in unserem Geist lebendig sein. Frieden muss gelebt werden – gerade zu solchen Veranstaltungen wie an denen des Volkstrauertages – an Frieden muss gedacht werden!
Bürgermeister Bernd Schaefer
Kreisbeauftragter des Volksbundes Deutscher Kriegsgräberfürsorge für den Landkreis Göppingen

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