Deutsche Umwelthilfe stoppt Verbrauchertäuschung von Danone mit Evian-Plastikwasser: Konzern verpflichtet sich, dieses künftig nicht mehr als „klimaneutral“ zu bewerben

  • 24 Stunden vor Verhandlung der Klage der DUH: Danone gibt strafbewehrte Unterlassungserklärung ab und verpflichtet sich, Evian-Wasser in Einweg-Plastikflaschen nicht mehr in verbrauchertäuschender Weise als „klimaneutral“ zu bewerben
  • 18 Monate nach Start der DUH-Klageverfahren wegen Greenwashing und Verbrauchertäuschung durch angebliche Klima- oder Umweltneutralität von Produkten geben immer mehr Unternehmen außergerichtliche Unterlassungserklärungen ab
  • DUH hat bisher alle entschiedenen Verfahren gegen dm, TotalEnergies und HelloFresh gewonnen und kündigt Vorgehen gegen weitere Firmen an, die ihre Produkte oder Dienstleistungen verbrauchertäuschend als umwelt- oder klimaneutral bewerben

 

Der Lebensmittelriese Danone hat sich gegenüber der Deutschen Umwelthilfe (DUH) verpflichtet, sein quer durch Europa transportiertes Einweg-Plastikwasser der Marke Evian nicht mehr in irreführender Weise als „klimaneutral“ zu bewerben. Eine entsprechende strafbewehrte Unterlassungserklärung hat der Konzern einen Tag vor der mündlichen Verhandlung am Landgericht Frankfurt am Main vorgelegt (Az 3-08 O 21/23). Damit hat Danone einem Verbot durch das Landgericht vorgegriffen, das voraussichtlich gegen das Unternehmen ergangen wäre. Das zeigen die bereits erfolgreichen Verfahren der DUH gegen dm, TotalEnergies und HelloFresh – ebenfalls wegen irreführender Klimaneutralitätsversprechen.

Jürgen Resch, DUH-Bundesgeschäftsführer: „Wie sollen Einweg-Plastikwasserflaschen, die aus fossilem Erdöl hergestellt und über viele hundert Kilometer transportiert wurden, klimaneutral sein? Diese dreiste Umweltlüge von Danone haben wir erfolgreich gestoppt. Bei genauer Prüfung ist auch hier die Argumentation zur vermeintlichen Klimaneutralität wie ein Kartenhaus in sich zusammengefallen. Die zuständigen Politikerinnen und Politiker sowie Behörden bei Bund und Ländern versagen beim Verbraucherschutz und überlassen es klagebefugten Verbänden wie uns, dreiste Umweltlügen wie die des Plastikwasser-Konzerns Danone, aber auch vieler weiterer meist großer Konzerne, zu verfolgen. Wir fordern alle Unternehmen auf, mit der Verbrauchertäuschung aufzuhören und nicht länger mit ‚klimaneutralen‘ oder ‚umweltneutralen‘ Produkten zu werben. Ansonsten werden wir sie rechtlich dazu zwingen.“

Im konkreten Fall kritisiert die DUH unter anderem, dass es bei den Einweg-Plastikflaschen von Danone nicht einmal ausreichend Informationen dazu gibt, wie die angebliche Klimaneutralität erreicht werden soll. Zudem sind die benannten, angeblich über Kompensationszahlungen unterstützten, Klimaschutzprojekte untauglich.

Agnes Sauter, Leiterin Ökologische Marktüberwachung: „Danone lässt Verbraucherinnen und Verbraucher weitestgehend darüber im Dunkeln, warum die weitgereiste Evian-Flasche klimaneutral sein soll. Auf den Flaschen befinden sich keine weiterführenden Angaben, die darüber informieren, wie die versprochene Klimaneutralität erreicht wird. Die von Danone angegebene Webadresse führt nur zur Startseite und Verbraucherinnen und Verbraucher müssen sich erst durch zahlreiche Unterseiten klicken, um weitere Informationen zu erhalten. Zudem werden Verbraucherinnen und Verbraucher nicht ausreichend darüber informiert, ob die Klimaneutralität auch durch eigene Einsparmaßnahmen erreicht wird oder nur durch den Erwerb von Emissionsgutschriften oder die Unterstützung von Klimaprojekten Dritter. Dies ist aber zwingend erforderlich, damit Verbraucherinnen und Verbraucher nachvollziehen können, was sich hinter den Werbeversprechen verbirgt.“

PM Deutsche Umwelthilfe e. V. (DUH)

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