So gelangt Ihr Brot vom Feld auf Ihren Frühstückstisch

Getreide wie Weizen, Hafer, Roggen oder Reis enthält Ballaststoffe, Kohlenhydrate, Vitamine, hochwertige Fettsäuren und Mineralstoffe. Das Produkt wird zu Mehl verarbeitet, aus dem zum Beispiel saftige Brote, süße Backwaren, nahrhafte Haferflocken oder leckere Nudeln entstehen.

Neben der Herstellung von Mehl wird das Getreide zudem verwendet, um Bier herzustellen, Energie zu gewinnen und Tierfutter zu erzeugen. Der Grund: Getreide bietet optimale Lagerungsbedingungen und verzeichnet einen hohen Nährwert.

Dabei finden viele verschiedene Arbeitsschritte statt, bevor getreidehaltige Produkte im Supermarkt oder Discounter vertrieben werden können. Wir erklären, welche Arbeitsabläufe befolgt werden und woran Sie ein hochwertiges Brot erkennen!

Vom Getreide zum Brot: die Arbeitsschritte

Verspüren Sie Hunger auf Brot, besuchen Sie das nächstgelegene Einkaufszentrum und erwerben einen frischen Laib aus Getreide. Bevor das Getreide zu Mehl und anschließend zu diversen Speisen verarbeitet wird, durchläuft das Nahrungsmittel zahlreiche Arbeitsschritte.

Ein essenzieller Bestandteil der Prozesse stellt die Getreidereinigung dar. Denn nach der Ernte sollten Landwirte das Getreide maschinell reinigen, um dieses von Fremdstoffen wie abgebrochenen Maschinenteilen, Sand und Schmutz zu befreien.

Erst nach der Reinigung wird das Getreide im Silo eingelagert. Doch welche Arbeitsschritte sind konkret zu benennen?

Schritt 1: Die Vorbereitung des Bodens

Bevor ausgesät werden kann, muss der Boden vorbereitet werden. Dies geschieht, indem der Landwirt den Boden pflügt oder grubbert.

Auf diese Weise lockert er den Boden auf und löst das Unkraut auf der Oberfläche. Danach erfolgt die Einebnung mit Hilfe einer Egge. In der Folge fällt die obere Erdschicht besonders feinkörnig aus.

Schritt 2: die Aussaat

Nun wählt der Landwirt die Getreidesorte aus. Dieses entstammt einem zertifizierten Saatgut, das keine Beschädigungen aufweist und gegen diverse Erkrankungen bestehen kann.

Das Getreide füllt der Bauer in einen Saatkasten. Dann bestimmt dieser die Saattiefe und Saatmenge. Mit der Sämaschine fährt der Landwirt nun die gesamte Fläche ab und positioniert die einzelnen Getreidekörner.

Schritt 3: die Keimung und die Düngung

Herrschen optimale Bedingungen, keimen die Getreidekörner aus. Auf die Luft und die Mindesttemperatur nimmt der Landwirt allerdings keinen Einfluss, sodass dieser Arbeitsschritt zunächst der Natur überlassen bleibt.

Vor dem Winter “laufen die Saatkörner aus”. Das bedeutet, dass sie drei Blattspitzen ausbilden, die selbst frostige Temperaturen überstehen. Steigen die Temperaturen zu Beginn des Jahres, bilden die Pflanzen mehrere Seitentriebe. Ist dies der Fall, unterstützt der Landwirt den Wachstumsprozess ab diesem Zeitpunkt durch den passenden Dünger wie Gülle.

Schritt 4: die Ernte

Es dauert mehrere Wochen, bis das Korn Ähren ausbildet. Diese müssen anschließend unter dem Einfluss von UV-Licht heranreifen. In diesem Zusammenhang besteht ein erhöhtes Risiko, dass Pilze die Pflanzen befallen. Deswegen entscheiden sich viele Landwirte nun für eine Behandlung mit Fungiziden.  

Sobald die ausgereiften Körner kaum noch Feuchtigkeit aufweisen, erntet der Landwirt die Pflanzen mit dem Mähdrescher. Dabei unterscheidet sich der Zeitpunkt der Ernte je nach Standort, Getreidesorte und Aussaatzeit.

Der Mähdrescher kappt die Halme. Die integrierte Dreschtrommel trennt anschließend die Körner und die Ähren.

Schritt 5: die Getreidereinigung

Vor der Einlagerung sollte das Getreide gründlich gereinigt werden. Denn zwischen den Körnern können sich Fremdstoffe wie Steine, Unkraut, Erde und Stroh befinden, die die Gesundheit der Konsumenten gefährden oder den Lagererfolg beeinträchtigen können. Dies erfolgt durch spezielle Geräte.

Schritt 6: das Mahlen der Getreidekörner

Der Landwirt verkauft die Getreidekörner weiter. Die Körner bestehen aus einer Schale, einem Mehlkörper und einem Keimling. Zunächst schrotet der Abnehmer die Körner, bevor sie aufgelöst und ausgemahlen werden können.

Dabei brechen Walzen die Schale auf und mahlen die Körner von Mal zu Mal feiner, um die Schale und den Keimling voneinander zu trennen. Anschließend werden die Bestandteile gesiebt. Übrig bleibt die Kleie, die aus den Schalen entsteht. Die Keimlinge ergeben das Mehl.

Das Mehl wird in Mehltypenzahlen untergliedert. Das Weizenmehl Type 405 enthält beispielsweise 405 Milligramm Mineralstoffe pro 100 Gramm. Da Vollkornmehl alle Bestandteile des Korns aufweist, entfällt die Mehltypenzahl hier.

Schritt 7: die Brotherstellung

Aus dem gewonnenen Mehl entstehen im letzten Arbeitsschritt Brotlaibe. Ein hochwertiges Mehl gilt dabei als essenziell, um ein schmackhaftes Brot oder Gebäck zu kreieren.

Mehlsorten aus einem Getreide mit wenig Ertrag sowie ein geeignetes Backtriebmittel wie Sauerteig weisen optimale Backbedingungen auf, wohingegen Mehl aus Hochleistungssorten einen gegenteiligen Effekt erwirken kann.

Insgesamt nimmt die Brotherstellung bis zu drei Tage in Anspruch, bevor der Konsument das Produkt erwerben kann. Wer ein hochwertiges Brot aus Premium-Mehl kauft und auf minderwertige Getreideprodukte aus dem Supermarkt oder Discounter verzichtet, senkt das Risiko, pestizidbelastete Artikel zu konsumieren.

Das Fazit – Anbau, Ernte und Verarbeitung von Getreide

Laut der Daten des Marktforschungunternehmens GfK Daten erwarben die Deutschen im Jahr 2022 circa 1.647.000 Tonnen Brot. Von 1.000 deutschen Haushalten genossen demnach 977 Haushalte mindestens einmal im Jahr einen frischen Brotlaib.

Das Mehl für das Brot entsteht aus einem zertifizierten Saatgut. Die Körner werden vom Landwirt ausgesät und geerntet. Nach der Ernte und vor der Einlagerung werden die Getreidekörner gründlich gereinigt. Dafür nutzen die Bauern eine spezielle Reinigungsmaschine.

Das Korn wird anschließend eingelagert und verkauft. Der Abnehmer mahlt das Produkt zu feinen Mehlsorten. Diese nutzt der Bäcker, um Brot herzustellen.

Bild von Nicky Pe auf Pixabay

PM

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