Der Umweltausschuss im Europäischen Parlament hat sich heute dafür ausgesprochen, dass bis 2030 in der EU-Landwirtschaft 50 Prozent weniger Pestizide eingesetzt werden sollen. Dazu erklärt Jörg Rohwedder, Geschäftsführer der Verbraucherorganisation foodwatch International:
„50 Prozent weniger Pestizide bis 2030: Das ist zwar ein starkes Signal für mehr Artenschutz und Umweltschutz. Der Pestizidausstieg könnte aber schneller gehen – wenn wir jetzt direkt mit Getreide anfangen. Allein auf Weizen und Gerste entfällt fast die Hälfte des Pestizideinsatzes in Deutschland. Gleichzeitig ist ein Verzicht auf Ackergifte beim Getreideanbau relativ schnell und einfach möglich. Eine pestizidfreie Getreideproduktion würde den Einsatz von Ackergiften in Deutschland schlagartig um ungefähr die Hälfte reduzieren – damit wären die EU-Ziele zur Pestizidreduktion erreicht. Die Handelskonzerne haben die Marktmacht, diese Veränderung anzustoßen. Wir fordern Rewe, Edeka, Aldi und Co. auf, nur noch Brot, Haferflocken und Co. anzubieten, die ohne Pestizide hergestellt wurden.“
Mehr Informationen:
- EU-Ausschuss stimmt für Pestizidreduktion: https://www.europarl.europa.eu/news/en/press-room/20231023IPR08130/pesticides-meps-want-a-drastic-cut-in-use-of-chemical-pesticides
- foodwatch-Report: Jedes dritte Getreideprodukt mit Pestiziden belastet: https://www.foodwatch.org/de/foodwatch-report-jedes-dritte-getreideprodukt-mit-pestiziden-belastet
- Protestaktion: „Rewe, Aldi und Co: Brot ohne Pestizide!“: https://www.foodwatch.org/de/mitmachen/aktion-pestizide
PM foodwatch e.V.