Greenpeace-Aktive kennzeichnen Tierleid bei der Erzeugung von Bärenmarke-Milch – Bundesweite Aktionen in Supermärkten in 25 Städten

Um Verbraucherinnen und Verbraucher auf das Leid der Kühe bei der Erzeugung von Bärenmarke-Milch hinzuweisen, kennzeichnen Greenpeace-Aktive heute in Supermärkten in ganz Deutschland Produkte von Bärenmarke mit Aufklebern. Auf den gelben Stickern in Form eines dreieckigen Warnschildes steht „Achtung Tierleid!“. Die Aktivist:innen markieren damit in 25 Städten, darunter Hamburg, Köln und Augsburg, Milchprodukte von Bärenmarke. Die Molkerei Hochwald verlangt einen hohen Preis für Bärenmarke-Produkte, ohne entsprechende Qualität zu liefern. Anders als Bio- oder Weidemilch verbessert sie nicht das Tierwohl oder zahlt Milcherzeuger:innen faire Preise. Die Kühe werden fast ausschließlich im Stall gehalten, teilweise in Anbindehaltung. Die Haltungsbedingungen in den Ställen, die hierzulande bislang in keiner Verordnung geregelt sind, entsprechen vielfach nicht den Anforderungen des Tierschutzgesetzes.

„Statt weiter Industriemilch aus engen Ställen zum Höchstpreis anzubieten und die Herkunft zu verschleiern, sollte Hochwald den Milchviehbetrieben faire Preise zahlen. Dann können sie ihre Kühe ohne Tierleid halten“, sagt Matthias Lambrecht, Landwirtschaftsexperte von Greenpeace. „Alle Kühe gehören auf die Weide. Das ist tiergerecht und trägt zudem zum Schutz der Artenvielfalt bei. Und mit weniger Kühen, die auf Grünland weiden, sinken die klimaschädlichen Emissionen.“ Kühe stoßen klimaschädliches Methan aus und sind inzwischen so hochgezüchtet, dass sie Kraftfutter benötigen, das einen Großteil der Ackerfläche belegt.

Greenpeace fordert von der Bärenmarke-Molkerei Hochwald, umgehend kenntlich zu machen, wie die Kühe gehalten werden, von denen die Milch stammt. Außerdem sollen sämtliche Produkte von Bärenmarke sofort auf Milch von Kühen umgestellt werden, die mindestens nach Pro-Weideland-Standard gehalten werden. Also an mindestens 120 Tagen für sechs Stunden weiden können. Und für die jährlich mindestens 2000 Quadratmeter Grünland zur Verfügung stehen. Mehr als 7400 Protestmails haben Unterstützer:innen bereits an Hochwald-Geschäftsführer Detlef Latka geschickt. Schon Ende September informierten Greenpeace-Aktive in über 30 Städten über die Haltungsbedingungen für Kühe bei Bärenmarke.

Bärenmarke soll Werbeversprechen auch einlösen

Hochwald versucht mit hohem Marketingbudget und dem über Jahrzehnte gepflegten Image des Bären die Premiumpreise am Markt durchzusetzen. Allerdings belegt eine Analyse von Greenpeace, dass Bärenmarke kein qualitativ besonders hochwertiges Produkt verkauft: Milch von Weidekühen enthält deutlich mehr gesunde Omega-3-Fettsäuren. Mit einer Parodie im Internet macht Greenpeace auf die Wahrheit hinter dem Bärenmarke-Werbemärchen aufmerksam. „Bärenmarke ist bislang nicht mehr als eine Mogelmarke“, sagt Lambrecht. „Hochwald sollte seine Werbeversprechen einlösen.“

PM Greenpeace

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