NABU: Lange Liste mit Hausaufgaben für Landesregierung verlangt nach entschlossenem Handeln beim Klimaschutz

Die heutige Vorstellung des Klimasachverständigenrats zeigt klar den langen Katalog an Hausaufgaben für die Landesregierung auf, kommentiert der NABU die Wasserstandsmeldung zum Klimaschutz im Land. „Es ist für uns und die nächsten Generationen existenziell, dass die Landesregierung die Dringlichkeit der Maßnahmen erkennt und umgehend handelt. Da klar ist, was getan werden muss, sind weitere Verzögerungen nicht hinnehmbar. Die Landesregierung muss ihren ganzen Mut zusammennehmen und Maßnahmen in allen Sektoren durchsetzen – nicht nur beim Ausbau der Erneuerbaren Energien, sondern auch im Verkehr, in der Land- und Forstwirtschaft, bei der Wärmeversorgung und im Gebäudesektor“, fordert NABU-Energieexpertin Andrea Molkenthin-Keßler.

Einige der Sektorziele und Maßnahmen dienen gleichzeitig dem Naturschutz. Es lohnt sich daher den Blick auf bisher vernachlässigte Maßnahmen zu richten, die mit Nutzungsänderungen im Bereich Land- und Forstwirtschaft verbunden sind: Die für diesen Sektor vorgesehenen Maßnahmen reichen von der Wiedervernässung entwässerter Moorböden, dem Erhalt von Dauergrünland bis zur Extensivierung der Waldbewirtschaftung. „Der besondere Nutzen solcher Maßnahmen liegt darin, dass sie nicht nur zur Minderung des Treibhausgasausstoßes beitragen, sondern gleichzeitig die Biodiversität fördern und ausgleichend auf den Landschaftswasserhaushalt wirken“, sagt der NABU-Landesvorsitzende Johannes Enssle. Erste Pilotprojekte zeigen zum Beispiel, wie aus Rohrkolben oder Schilf, die auf wiedervernässten Moorböden in Paludikultur angebaut werden, innovative nachwachsende Rohstoffe gewonnen werden können. Als Dämm-Material genutzt, kann über solche Kulturen eine Brücke zu den notwendigen Verringerungen des Energieverbrauchs im Gebäudesektor geschlagen werden. Bei der Wiedervernässung von Moorböden ist vor allem Land- und Forstwirtschaftsminister Hauk gefragt, den Beitrag in seinem Sektor zu erhöhen“, sagt Enssle.

 

PM NABU (Naturschutzbund Deutschland), Landesverband Baden-Württemberg e. V.

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