Bündnis Flottenumstellung Nutzfahrzeuge – Rahmenbedingungen wichtiger als politische Zielsetzung

„Die Antriebswende für leichte Nutzfahrzeuge ist eine große Herausforderung für die Unternehmen. Dafür brauchen wir die richtigen Rahmenbedingungen, denn gerade der Mittelstand im Land kämpft schon jetzt mit erheblichen Belastungen. Viele Transportunternehmen sind an der Grenze des Möglichen“, so Dr. Axel Nitschke zum ‚Bündnis Flottenumstellung von Nutzfahrzeugen‘ des baden-württembergischen Ministeriums für Verkehr, dem der BWIHK heute beigetreten ist. Dr. Axel Nitschke ist Hauptgeschäftsführer der IHK Rhein-Neckar, die im Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertag (BWIHK) in Verkehrsfragen federführend ist.

Das Bündnis hat zum Ziel bis 2030 mindestens 50 Prozent der leichten und mittleren Nutzfahrzeuge bis zwölf Tonnen im Land klimaneutral fahren zu lassen. Um das zu schaffen, bietet die IHK-Organisation ihre Unterstützung an – zugleich sieht Nitschke aber erheblichen Nachholbedarf auf der staatlichen Seite: „Das Land muss seine Hausaufgaben machen, damit beispielsweise Stromnetze für die Ladevorgänge an Betriebshöfen oder Unternehmensstandorten ausgebaut werden. Zudem müssen die bundes- und europapolitischen Weichen gestellt werden, damit insbesondere die Verfügbarkeit von Elektrofahrzeugen und der Ausbau der Tank- und Ladeinfrastruktur für Nutzfahrzeuge vorankommt, mahnt Nitschke. Dafür sei eine enge Zusammenarbeit notwendig: „Wir stehen am Anfang eines sehr tiefgreifenden Transformationsprozesses im Verkehrsbereich, der von der Politik mehr erfordert als Zielsetzungen aufzustellen. Die Betriebe dürfen nicht mit zusätzlichen Landesvorgaben überfordert werden. Vielmehr braucht es den Schulterschluss zwischen allen für die Rahmenbedingungen verantwortlichen zuständigen Landesministerien, um diese Mammutaufgabe anzugehen“, so Nitschke. So wäre zum Beispiel die Einführung einer LKW-Zusatzmaut auf Landes- und Kommunalstraßen in Baden-Württemberg völlig kontraproduktiv, weil sie den Betrieben dringend benötigte Investitionsmittel für die Anschaffung neuer emissionsfreier Fahrzeuge entziehen würde.

Der Baden-Württembergische Industrie- und Handelskammertag (BWIHK) ist eine Vereinigung der zwölf baden-württembergischen Industrie- und Handelskammern (IHKs). In Baden-Württemberg vertreten die zwölf IHKs die Interessen von weit mehr als 650.000 Mitgliedsunternehmen. Zweck des BWIHK ist es, in allen die baden-württembergische Wirtschaft und die Mitgliedskammern insgesamt betreffenden Belangen gemeinsame Auffassungen zu erzielen und diese gegenüber der Landes-, Bundes- und Europapolitik sowie der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) und anderen Institutionen zu vertreten.

 

PM Baden-Württembergischer Industrie- und Handelskammertag

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