Barbarossa ante portas?

Veranstaltung der kath. Erwachsenenbildung am 8.9.2023  zum 900-jährigen Jubiläum des Kaisers in der Barbarossa Kirche in Hohenstaufen.

„Hic transibat caesar“… stand er nun davor oder trat er wirklich hier ein, so wie es über der Barbarossa Pforte geschrieben steht?  Die Gemahlin von Egeno von Staufen (dargestellt von Dr. Angelika Weber) widerlegte das kaiserliche Eintreten glaubhaft mit ihrem Wissen aus damaliger und der heutigen Zeit. Dennoch gab es bei der Veranstaltung vieles zu sehen und zu bestaunen. Das Ensemble, im Alter von 10 bis 76 Jahren, hatte sich extra für diesen Abend zusammengefunden. In mittelalterlichen Gewändern erweckten es in Gestalten aus Sage und Geschichte zum Leben. So bezauberte die kleine Wäscherin Rosa (Lilli Fauser) aus der Sage vom Wäscherschlössle, die Zuschauer mit ihren Kräutern und hingebungsvollem Wäschewaschen. Ungeklärt blieb, ob das keifende Waschweib aus dem Beutental (Sandra Zagora) tatsächlich die Frau im Wappen der Gemeinde Wäschenbeuren sein konnte. Richtig herrschaftlich ging es dann am Königshof zu, wo Barbarossas 1. Ehefrau Adela von Vohburg (Sandra Zagora) von der bevorstehenden Scheidung berichtete. Ihre Stimmung konnte weder die Minnesängerin an der Veeh-Harfe (Uschi Rother) noch ihre Edeldame (Renate Ziegler) mit Naschwerk und Stickerei aufmuntern. Erst der königliche Falkner (Mufid Haddad) brachte mit dem königlichen Falken und einer Botschaft Bewegung in ihr tristes Dasein, das sich dann doch auf Grund der Großherzigkeit Barbarossas zum Guten wendete.

Sehr lebendig verband die Referentin Barbara Reik die Szenen, erzählte über Sagen und Gebräuche jener „alten Zeit“, vermittelte Wissen über den Staufer Herrscher und las aus ihrer Erzählung „Barbarossa und die Wäscherin“. Veeh- Harfenklänge, eingespielte Musik und Geräusche wie Hufschlag aus der gleichnamigen CD rundeten das Bild ab.

Natürlich kam die gastgebende Barbarossa Kirche oder auch Sankt Jakobus Kirche mit ihrer jüngeren Geschichte nicht zu kurz. Über die Zeit nach dem 1. Weltkrieg bis ins Jetzt berichtete Renate Ziegler aus Hohenstaufen.

Die Gäste waren sich einig, dass sich steile Aufstieg zum Barbarossa Kirchlein hat sich gelohnt hatte, bedankten sich mit herzlichem Applaus und einer gut gefüllten Spendendose.

Barbara Reik

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