Todessehnsüchte durch Mobbing – doch eine Änderung ist erst dann zu erwarten ist, wenn elementare Anforderungen an ein menschliches Miteinander erfüllt sind.

„Die Lenkung links einschlagen, und schon bin ich mit meinem Auto unter einem Lastwagen oder Omnibus, und alles ist vorbei, und ich habe endlich meine Ruhe“, so die Aussagen einer sichtlich leidende Informantin im persönlichen Gespräch.

Der Einblick hinter die Fassaden, zeigt ein dramatisch-tragisches Geschehen. Die Würde eines Menschen wurde offensichtlich mit Füßen getreten.

Fakt ist, dass eine Arbeitnehmerin (Kollegin) darüber berichtete, dass sie von ihrem direkten Vorgesetzten (Geschäftsführer) permanent gemobbt werde.

Ein Betriebsarzt und Vorstandsmitglied, konnte ihr anscheinend nicht die dringend erforderliche Unterstützung bieten. Zu anderen Institutionen, wie z.B. Betriebsrat bestand ein gestörtes Verhältnis. (Misstrauen)

Eine massive Schädigung der psychischen und physischen Gesundheit wäre bereits eingetreten, und therapeutische Hilfe werde bereits in Anspruch genommen..

Nun die Steigerung der Brisanz: „ Die Lenkung links einschlagen, und schon bin ich mit meinem Auto unter einem Lastwagen oder Omnibus, und alles ist vorbei, und ich habe endlich meine Ruhe“, so die sichtlich leidende Informantin in einem vertraulichen Gespräch.

Meine Vorschläge, wie z.B. den Peiniger unter Mithilfe von Juristen, Gewerkschaft und Medien, und unter meiner kontinuierlichen Betreuung anzuklagen wurden nicht angenommen – zu groß war die Angst.

Stützende Gespräche brachten der Kollegin kurzzeitig eine relative Entlastung, doch allein mochte ich die Verantwortung aus diesem hochbrisanten Sachverhalt nicht weiter tragen. Ein guter Bekannter, ein Klinik-Psychologe, der nach eigenen Angaben mit dem gegebenen Mobbing – Sachverhalt bereits vertraut war, machte einen sehr besorgten, aber subjektiv doch eher hilflosen Eindruck.

Die nüchterne Erkenntnis – es gab keine Lösungsansätze zur Beendigung dieser Misere. Eine dramatisch – tragische Situation, die zu eskalieren schien, und keiner konnte helfen. Hilflosigkeit machte sich breit, auch bei mir.

Wochen später kam die entlastende Nachricht. Die Betroffene gab zu erkennen, dass sie eine neue Arbeitsstelle gefunden hätte, und ihr bestehendes Arbeitsverhältnis vor der Aufhebung stand. Zunächst ein zufriedenstellender, und insbesondere für mich ein entlastender Vorgang.

Dennoch vertrete ich die Meinung, dass man die Täter verfolgen sollte. Diese fiesen Typen, gehören mit allen zur Verfügung stehenden rechtsstaatlichen Mitteln, einer angemessenen Bestrafung zugeführt.

Leider befinden sich die meisten Betroffenen in einer Situation, die von Angst und Resignation geprägt ist.

Und aus dem Kollegium kommt nur selten Unterstützung – die gehen lieber auf Distanz. Man will mit einem Mobbing und – oder Bossing Opfer nicht in Verbindung gebracht werden. Die Angst um das eigene Ansehen (Vorteile) hält von unterstützenden Maßnahmen ab. Mir scheint, immer mehr Menschen geben sich damit zufrieden, mit Scheuklappen und einem sehr begrenzten Horizont durchs Leben zu spazieren.

Die logischen Folgen sind hohe Ausfallzeiten im Beruf durch depressive Verstimmungen und Überlastung Ein kontinuierlicher Anstieg psychischer Erkrankungen bei Arbeitnehmern wird beschrieben – auch von den Kostenträgern selbst.

Es gibt Aussagen, dass den Sozialsystemen in Deutschland ein Schaden in der Größenordnung von 30 Milliarden entstehen könnten – allein durch Mobbing. Zudem dürfe man davon ausgehen, dass ca. 20% aller Suizide in Deutschland durch Mobbing ausgelöst werden. Man spricht hier von 30000 Selbsttötungen.

Ich wage zu behaupten, dass eine Änderung erst dann zu erwarten ist, wenn elementare Anforderungen an ein menschliches Miteinander erfüllt sind.

Alfred Brandner

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