Sie klingeln an der Haustür und geben sich als Polizeibeamte aus, um sich Zutritt zur Wohnung zu verschaffen. Oder sie versuchen am Telefon ihre Opfer dazu zu bringen, Geld- und Wertgegenstände an angebliche Angehörige der Polizei zu übergeben. Hierbei nutzen sie häufig eine spezielle Technik, um auf der Telefonanzeige des Opfers eine gefälschte Nummer anzuzeigen. Ferner versenden die Kriminellen auch E-Mails und geben sich hierbei als Angehörige der Polizei aus.
Die Betrugsmasche Falscher Polizeibeamter hat viele Facetten und wird ständig weiter verändert. Seit Juli 2023 verbreitet sich eine neue Masche. Hierbei geben sich die Kriminellen als Angehörige des Landeskriminalamts Baden-Württemberg (LKA BW) aus. Bei einem aktuellen Fall gaukelte ein angeblicher verdeckter Ermittler des LKA BW dem Opfer vor, dass Kriminelle im Besitz von zahlreichen Bankdaten seien und auch Bedienstete der betreffenden Bank in den Betrug verwickelt seien. Das LKA BW führe hierbei die Ermittlungen und bringe Geld und Wertsachen in Sicherheit. Zudem sei auch die Staatsanwaltschaft bei den Ermittlungen involviert. In diesem Fall gelingt es dem Anrufer, das Opfer zu mehreren Übergaben von Bargeld und Gold sowie Überweisungen auf ein angebliches Konto des LKA BW mit einem Gesamtschaden von rund 400.000 Euro zu bewegen.
„Weder das LKA BW noch eine andere Polizeidienststelle holt Geld- und Wertgegenstände bei Bürgerinnen und Bürger ab. Zudem wird die Polizei niemals dazu auffordern eine Überweisung auf ein Konto der Polizei vorzunehmen“, sagt LKA-Pressesprecher David Fritsch. „Bewahren Sie in solchen Fälle Ruhe. Greifen Sie beim geringsten Zweifel zum Hörer und kontaktieren Sie die Polizei“, so Fritsch.
Weitere Tipps des LKA BW: Lassen Sie grundsätzlich keine Unbekannten in Ihre Wohnung. Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen an eine unbekannte Person. Die Polizei ruft niemals mit der Nummer des Polizeinotrufs 110 an. Rufen Sie beim geringsten Zweifel bei der Behörde an, von der die angebliche Person kommt. Suchen Sie diese Telefonnummer unbedingt selbst heraus. Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen, legen Sie einfach auf. Wenn die Person vor der Tür stehen sollte, lassen Sie diese vor der abgesperrten Türe warten. Informieren Sie umgehend Ihre Nachbarschaft sowie den Familien- und Bekanntenkreis über den Vorfall. Kontaktieren Sie die Polizei unter dem Polizeinotruf 110 an. Wir sind rund um die Uhr für Sie erreichbar.
PM Landeskriminalamt Baden-Württemberg