„Die Zahlen sind eindeutig. Obwohl es offenkundig ist, dass ein großer Teil der wirtschaftlichen und sozialen Zukunft unseres Landkreises an der Qualifikation seiner Beschäftigten und vor allem der nachrückenden Auszubildenden hängt, tut sich einfach zu wenig. Wir fordern als SPD jetzt eine konzertierte Anstrengung !“, sagt die Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion, Susanne Widmaier.
Der st.v. Fraktionsvorsitzende Peter Hofelich: „Unser Landkreis mit seinem starken gewerblichen Besatz an Handwerk und traditioneller Industrie muss ein besonderes Interesse an einer Wende haben. Offenbar reicht das bemühte Werben nicht aus. Wir brauchen eine direktere und massive Ansprache von Eltern und Jugendlichen! Dafür muss sich der Landkreis noch mehr einfallen lassen, als bisher. Und das muss auch personell hinterlegt sein!“
Zum Monatswechsel 228.000 offene Ausbildungsstellen in Deutschland alarmieren auch die Kreispolitik. In seiner Sitzung am 7. Juli hatte der Verwaltungsausschuss in seiner Sitzung in Geislingen auf Antrag u.a. der SPD ausführlich zu den Möglichkeiten des Landkreises beraten. Dr. Michael Grebner: „Dabei haben wir die einzelnen Aufgabenfelder sortiert. Wir steigen – wenn auch spät – an den Berufsschulen in ‚AV Dual‘ ein und bieten damit den noch nicht Ausbildungsreifen eine ‚Ausbildungsvorbereitung‘ (AV). Allen Jugendlichen und ihren Eltern muss klar sein, daß dies eine Chance ist, die es zu nutzen gilt !“ „Wir bauen darüber hinaus die Kapazitäten der beruflichen Schulen in Geislingen und Göppingen aus. Baulich mit der Grundsteinlegung für die überfällige, gut angelegte und millionenschwere Erweiterung in Geislingen. Wir werden uns aber auch für Göppingen angesichts der Raumnot mittelfristig was überlegen müssen“, meint Kreisrätin Hilde Huber. Die SPD appelliert, den akademischen Weg sehr sorgfältig gegenüber dem vielversprechenden Weg der dualen Ausbildung nach Gemeinschafts- und Realschule sowie auch Gymnasium abzuwägen. „Und der Landkreis Göppingen soll zu einem Zentrum der Weiterbildung in der Transformation unserer Industrie werden. Im Rückspiegel erkennt man keine Zukunft !“, wirbt Peter Hofelich für ein breites Bündnis von beruflichen Schulen, Hochschulen, Volkshochschulen, kirchlichen und privaten Weiterbildungsträgern. Die Kreistagsfraktion sieht sich durch die Leiterin der Agentur für Arbeit, Karin Käppel, in deren jüngstem Monatsbericht bestätigt. Damit Menschen und Arbeit zusammen kommen, müsse unter anderem die Qualifikation des Arbeitnehmers zu den Anforderungen des Arbeitsplatzes passen. Neben der Ausbildung komme deshalb der beruflichen Weiterbildung eine immer größere Bedeutung zu. Die SPD: „Gut, dass wir im Herbst wieder eine kreisweite Bildungskonferenz haben. Wir brauchen aber mehr als punktuelle Ereignisse“. Hofelich: „Wir sind im Juli so auseinander gegangen, dass eine eigene Stelle im Kreishaushalt aus finanziellen Gründen nicht darstellbar sei. Angesichts der Dringlichkeit für breitere berufliche Qualifikation und angesichts anderer zusätzlich wie selbstverständlich getätigter Ausgaben im Kreishaushalt halte ich eine Person, welche in der Wirtschaftsförderung des Landkreises sich als Projekt konzentriert um eine Kampagne ‚Aus- und Weiterbildung‘ kümmert, zwischenzeitlich für überzeugend und überfällig!“
PM SPD Kreistagsfraktion Göppingen