Beratung über die Themen am Arbeits- und Ausbildungsmarkt dort, wo sie auch stattfinden: In einem Unternehmen. Der Schuler-Tower als markantes Bauwerk, das schon von Weitem die Silhouette der Stadt Göppingen prägt, hat den Raum geboten für den Verwaltungsausschuss der Agentur für Arbeit Göppingen, bestehend aus Betrieben, öffentlichen Körperschaften und Arbeitnehmervertretern. Diese beraten die Agentur für Arbeit in Fragen zur regionalen Entwicklung in der Wirtschaft und der daraus abgeleiteten Aufgabenstellung durch die Arbeitsagentur. Nicht nur der Fachkräftemangel, der immer mehr zum Thema Nummer eins wird, sondern auch die Gewinnung junger Menschen für die duale Ausbildung oder die Umsetzung des Weiterbildungsgesetzes wurden intensiv besprochen und gemeinsame Handlungswege erarbeitet.
Andreas Streitberger hat als Gewerkschaftssekretär der IG Metall Esslingen seit Juli den Vorsitz des Gremiums inne. Er betont: „Viele Betriebe befinden sich mittlerweile in der Transformation. In diesem anspruchsvollen Entwicklungsprozess spielen Beschäftigte eine wichtige Rolle. Neu entstehende Qualifikationsbedarfe müssen erkannt und gedeckt werden. Dabei findet ein massiver Wechsel in den Qualifizierungsanforderungen statt, und der Kampf um die besten Köpfe hat bereits begonnen“.
Karin Käppel, Leiterin der Agentur für Arbeit Göppingen, deren Bezirk die Landkreise Esslingen und Göppingen umfasst, ergänzt: „Der Arbeitsmarkt wird in der Zukunft keinesfalls einfacher, sondern sehr viel komplexer, dynamischer und schnelllebiger. Wir können nur im Schulterschluss mit unseren Partnern und gemeinsam die Herausforderungen zu guten Ergebnissen bringen. Deshalb freue ich mich besonders, dass die heutige Sitzung unseres Verwaltungsausschusses bei einem Unternehmen stattgefunden hat. Die Verzahnung der drängenden Themen mit dem Erleben vor Ort bringt oft gemeinsame, gute und kreative Ideen“, betont sie.
Ralph Wurster, Geschäftsführer bei Südwestmetall Bezirksgruppe Neckar-Fils, hatte den Vorsitz über das Gremium bis Juni inne. Er resümiert: „Die Herausforderungen an die Arbeitsagentur und die Wirtschaft waren in den letzten Jahren enorm und sind es noch. Dass wir als Mitglieder im Verwaltungsausschuss die Sicht der der Betriebe, der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und der öffentlichen Hand in die Gestaltung der Herausforderungen einbringen können, ist eine Win-Win-Situation für alle“.
Die nächste Sitzung des Verwaltungsausschusses findet am Dienstag, 21. November statt.
Hintergrundinformation
Die Verwaltungsausschüsse bilden bundesweit das „Herzstück“ der Selbstverwaltung in der Arbeitslosenversicherung. Die Selbstverwaltung ist ein zentrales Strukturelement des deutschen Sozialstaatsmodells. Im Bereich der Arbeitslosenversicherung leisten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie Arbeitgeber Beiträge, damit die Bundesagentur für Arbeit ihre Aufgaben erfüllen und Leistungen zur Arbeitsförderung erbringen kann. Aus dieser Finanzierung leitet sich das Recht für die Beitragszahlerinnen und Beitragszahler ab, Einfluss auf die Verwendung der aufgebrachten finanziellen Mittel und die Aufgabenerledigung auszuüben.
Der Verwaltungsausschuss hat eine Beratungs- und Kontrollfunktion bei der Gestaltung und Realisierung der gesetzlichen Aufgaben der Agentur für Arbeit. Der Ausschuss besteht aus insgesamt zwölf Mitgliedern und ist drittelparitätisch mit Vertretern der Arbeitnehmer, Arbeitgeber und öffentlichen Körperschaften besetzt.
Der Vorsitz des Verwaltungsausschusses wechselt jährlich zwischen der Gruppe der Arbeitnehmer- und der Arbeitgebervertreter. Zum 1. Juli 2023 hat Andreas Streitberger, Gewerkschaftssekretär bei der IG-Metall Esslingen den Vorsitz für ein Jahr übernommen.
Foto (Simon Scherrenbacher, Schuler Group GmbH) von links nach rechts: Thomas Reiher (Schuler Group GmbH), Ralph Wurster (Südwestmetall), Karin Käppel (Agentur für Arbeit), Andreas Streitberg (IG-Metall Esslingen)
PM Agentur für Arbeit Göppingen