LKA BW – Verdacht des gewerbsmäßigen Betrugs mit dem Verkauf von gefälschten Oldtimern

Oldtimer entfachen die Leidenschaft von Autofans, besonders seltene und sehr alte Fahrzeuge erzielen hohe Preise. Am 17. März 2023 übersandte das Bundeskriminalamt dem Landeskriminalamt Baden-Württemberg (LKA BW) einen Hinweis, dass eine Firma aus Ditzingen einen betrügerischen Handel mit exklusiven Oldtimern betreibe.

Der Verdacht lag nahe, dass diese Firma von lange nicht gehandelten Oldtimern professionelle Dubletten fertigte und verkaufte. Das LKA BW übernahm in enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Stuttgart das Verfahren. Im konkreten Fall soll ein Oldtimerhändler einen Mercedes Benz SL – „Roadster“- für 1,6 Millionen Euro erworben haben. Dieses Fahrzeug war zuvor 50 Jahre nicht angemeldet. Bei der Kfz-Anmeldung stellte sich heraus, dass eben dieses Auto mit der identischen Fahrzeugidentifikationsnummer – kurz FIN – bereits angemeldet gewesen war.

Dieser 300 SL Roadster wurde im Januar 1961 gebaut und im März 1961 an den Internationalen Automobilsalon in Genf in der Sonderfarbe Fantasiegelb ausgeliefert. Es war das sechste gebaute Fahrzeug, das mit Scheibenbremsen vom Band lief. Diese Sonderanfertigung hatte zudem Scheibenräder mit verchromtem Schlüssel und hochglanzpolierte Felgen. Im Jahre 1962 kaufte ein Geschäftsmann aus Zürich den Wagen und ließ ihn rot umlackieren.

Die Recherchen haben ergeben, dass ein Mercedes Benz 300 SL – Farbe: phantasiegelb – im Jahre 2019 durch die Firma aus Ditzingen zum Kauf angeboten wurde. Dort angegeben war auch die Fahrgestellnummer, die, wie sich zwischenzeitlich herausstellte, auch der rote originale SL hatte. Somit steht fest, dass es sich bei dem „Gelben“ um eine Fälschung handeln muss. Heute (31. Mai 2023) wurden durch das LKA BW die Privatwohnungen der Firmeninhaber sowie der Firmensitze im Raum Stuttgart durchsucht. Bei der Durchsuchung konnte umfangreiches Beweismaterial sichergestellt werden.

Die Auswertung dauert noch an. Die Ermittlungen werden fortgeführt. Potentielle Geschädigte können sich an das Landeskriminalamt-Baden Württemberg wenden.

PM Landeskriminalamt Baden-Württemberg

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