Im Durchschnitt ist ein Badezimmer knappe acht Quadratmeter groß, täglich verbringt jede und jeder von uns morgens fast eine halbe Stunde in diesem Zimmer. Da kann es schnell einmal eng werden, besonders wenn zu viele Accessoires den Aktionsradius einschränken. Was kann man tun, um in einem kleinen Badezimmer eine Wohlfühlatmosphäre mit genügend Bewegungsspielraum zu schaffen?
Minimalismus und Optik
Es gibt drei Möglichkeiten, einen Raum zu vergrößern: Die erste besteht in Umbaumaßnahmen, in denen das Bad durch die veränderte Anordnung von Dusche, Waschbecken und WC eine neue Aufteilung erhält. Das ist nicht immer möglich. Deshalb liegt die zweite Chance auf mehr Platz im gründlichen Überlegen, ob ein neuer, praktischer Schrank in Verbindung mit einer abgespeckten Ausstattung an Utensilien, Handtüchern und Dekoelementen Freiraum schaffen würde. Die dritte ist die reizvollste Variante: die optische Vergrößerung durch kleine Kunstgriffe in der Innenausstattung des Badezimmers.
Dem Auge neue Weite gönnen
Mehr räumliche Tiefe durch die Wirkung von Farbe und Formen lässt sich leicht selbst schaffen: Bei der Wahl der Fliesen oder der farblichen Wandgestaltung sollten helle Pastellfarben wie Beige, gedecktes Weiß oder Grautöne bevorzugt werden. Diese Farbstimmungen geben den Eindruck von Licht und Luft. Dagegen kommen dunkle Decken oder Wände optisch auf den Betrachter zu und machen es eng. Auch leichte Grün- und Blautönungen weiten auf. Alle gestalterischen Elemente wie Ornamente oder Bilder sollten möglichst wenig Raum füllen, die Größendimensionen von Schränken, Spiegeln oder Handtuchhaltern sparsam gehalten werden.
Spiel mit den Spiegeln
Förmliche Wand-durchbrechende Wirkungen lassen sich mit Spiegelflächen erzielen, weshalb diese auch im kleinen Bad nicht fehlen dürfen. Eine dezente Beleuchtung von oben schafft zudem Atmosphäre. Ausladende Spiegelschränke sind zwar praktisch, in kleinen Badezimmern sollten jedoch nur kleinere, flache Modelle zum Einsatz kommen. Besser geeignet für das kleine Bad sind Flachspiegel mit abgerundeten Ecken in einer passenden Größe. Als Faustregel gilt: Man kann etwa ein Viertel der Wandfläche als Spiegelfläche nutzen, um eine optimale Wirkung zu generieren. Vorsicht ist jedoch bei der oberen Kante geboten: Die Spiegelfläche sollte bis höchstens eine Handbreit bis unter die Zimmerdecke reichen, sonst „zieht“ der Spiegel diese nach unten und erzeugt ein flaches Zimmer.
Minimale Anzahl der Badmöbel
Ein frei an der Wand angebrachter Waschbeckenunterschrank in der passenden Dimension bietet viel Stauraum und wirkt durch seine schwebende Montage leicht. Der Vorteil: Freiraum für die Füße unter dem Waschbecken und leichtes Reinigen des Fußbodens ohne behindernde Schrankauflagen. Ein rundes Waschbecken, die Spiegelfläche mit Beleuchtung darüber – das ist schon das halbe Bad. Dezente Duschvorhänge und eine Grundausstattung an Handtüchern runden die Innengestaltung ab. So banal es klingt – aber das genügt. Alle anderen Dinge finden sicher in einem Schrank außerhalb des Baderaumes ihren Platz. Wer sich noch den Luxus einer Grünpflanze auf der Fensterbank gönnt, wird morgens gern ins Bad gehen und sich entspannt fit machen für seinen Tag.
Reale Platzerweiterungen durch bauliche Veränderungen
Nur selten wird es möglich sein, ein Bad nach seinen Vorstellungen umzugestalten. Wer auf eine Badewanne verzichten möchte, kann durch den Einbau einer Dusche wertvollen Freiraum gewinnen, WC und Waschbecken in hängender Wandmontage sorgen für verbesserte Raumausnutzung und Fußfreiheit.
Foto von Sascha Westendorp auf Pixabay
PM