In zehn Jahren Stromverbrauch mehr als halbiert

Seit 2003 realisiert die Stadt Göppingen erfolgreich Maßnahmen zur Energieeinsparung bei der Straßenbeleuchtung. Insgesamt konnte der Stromverbrauch bislang von 4 GWh auf 1,2 GWh reduziert werden. Nun soll auch die Beleuchtung der Neuen Mitte auf energieeffiziente LED-Leuchten umgestellt werden.

Im Ausschuss für Umwelt und Technik konnte Fachbereichsleiter Werner Hauser eine beeindruckende Bilanz der erfolgten Maßnahmen zur Energieeinsparung bei der Straßenbeleuchtung präsentieren. Die Stadt Göppingen betreibt aktuell im rund 260 km langen Straßennetz 10.093 Leuchtstellen. Diese sind mit 10.212 Leuchten und 10.416 Leuchtmitteln bestückt. Davon sind bereits 92,27 Prozent LED–Leuchten. Der Großteil der übrigen Leuchten ist ebenfalls mit energiesparenden Leuchtmitteln ausgestattet, dazu gehören Natriumdampflampen (0,76 %), Metallhalogendampflampen (5,24 %) und Leuchtstofflampen / Kompaktleuchtstofflampen (1,73 %).

Mit den seit 2003 gefassten Maßnahmen zur Komplettumstellung der Beleuchtungsanlagen auf energiesparende Leuchtmittel (Natriumdampfhochdrucklampen), konnte der Stromverbrauch im Zeitraum von 2004 bis 2016 von rund 4 GWh auf 3 GWh um ein Viertel gesenkt werden. Durch die Förderprogramme des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMU) konnte dann 2016 mit der flächendeckenden Umstellung auf hocheffiziente LED-Leuchten begonnen werden. In den folgenden fünf Jahren wurden insgesamt sieben Förderprogramme von der Stadt mit einer Gesamtinvestitionssumme von gut zwei Millionen Euro beantragt und bewilligt – 23 Prozent hiervon wurden vom BMU gefördert. Durch diese Maßnahmen, dem sukzessiven Einsatz neuster LED-Technik bei Neubauprojekten und dem kontinuierlichen Austausch nicht förderfähiger Leuchten, konnte der Stromverbrauch bis Ende 2022 auf 1,1 GWh gesenkt werden.

Im Zuge der Energiekrise wurde ab Oktober 2022 die Reduktion auf die gesamte Brenndauer der Straßenbeleuchtung ausgeweitet. Diese wird im Regelbetrieb nur von 23 bis 6 Uhr reduziert. Aufgrund der hohen Leuchtkraft der LED Beleuchtung wurde dies nur von Spezialisten wahrgenommen. Damit werden voraussichtlich weitere 20 Prozent des Stromverbrauchs eingespart.

Entwicklung der Stromkosten

Durch die signifikante Reduktion des Stromverbrauches und der damit einhergehenden CO2-Einsparungen von 1.605 Tonnen pro Jahr im Vergleich zu 2004, konnte die stetige Erhöhung des Strompreises komplett aufgefangen werden. Das Gesamteinsparpotenzial seit 2004 in Höhe von circa 2,8 GWh entspricht dem durchschnittlichen Stromverbrauch von 1.052 Haushalten (bei einem durchschnittlichen Stromverbrauch eines Zwei-Personenhaushaltes von etwa 2.700 kWh). Somit konnte das im Gemeinderat formulierte Ziel, rund 50 Prozent Einsparung des Stromverbrauchs zu erreichen, erfüllt werden. Hochgerechnet auf die anzunehmenden Stromkosten für das Jahr 2023 und die Einsparungen im Verbrauch seit 2016, kann mit einer Deckung der LED-Umrüstungskosten bis Ende 2023 gerechnet werden

Umrüstung der Neuen Mitte

Die Stadtverwaltung beabsichtigt im Zuge der weiteren Umrüstung auf energieeffiziente LED-Leuchten die in die Jahre gekommene Beleuchtung der Neuen Mitte zu erneuern. Die Erfahrung bereits realisierter Umbauprojekte, beispielsweise am Schlossplatz, wurde in ein Umrüstungskonzept für die Bestandsleuchten der Neue Mitte integriert. Der Tausch der Leuchten erfolgt durch den Städtischen Betriebshof. Durch den Umbau der Bestandsleuchten kann ein Eingriff in die Substanz der Trägergebäude vermieden werden. Durch dieses Konzept kann der Stromverbrauch der Gesamtanlage um 41 Prozent gesenkt werden.

Neue Technik

Um auch in Zukunft den hohen Standard der Straßenbeleuchtung halten und verbessern zu können, werden im Zuge des flächendeckenden Ausbaus des Glasfasernetzes auch Optimierungen und Erweiterungen an der Straßenbeleuchtung vorgenommen. Aktuell erfolgt dies im Rahmen der Glasfaserarbeiten in Teilen der Göppinger Nordstadt. Des Weiteren prüft die Verwaltung die Erweiterung der präsenzgesteuerten Straßenbeleuchtung. Im Oktober 2021 ging die erste Teststrecke in St. Gotthardt in Betrieb. Sobald die mit einem Sensor ausgestatteten Leuchten eine Bewegung erkennen, wird dort die Beleuchtungsstärke auf Normalniveau erhöht. Nach einer fest definierten Zeit und ohne weiteres Feststellen einer Bewegung senken die Leuchten ihr Beleuchtungsniveau wieder auf ein programmiertes, reduziertes Grundniveau des Lichtstromes ab.

Foto (T.Fröhner): Die Erfahrung bereits realisierter Umbauprojekte wie am Schlossplatz, wurde in ein Umrüstungskonzept für die Bestandsleuchten der Neue Mitte integriert.

PM Stadtverwaltung Göppingen

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