Meister Lampe, Mümmelmann, Krummer oder Löffelmann – der Feldhase hat viele Namen. Als Osterhase versteckt „Meister Lampe“ auch bald wieder die bunten Eier und Naschereien für die Kinder. Die Verbindung zum Osterfest hat der Hase wohl seiner Fruchtbarkeit zu verdanken. Denn eine Häsin kann im Jahr drei- bis viermal Junge bekommen. Dafür sorgt eine besondere Fähigkeit: Noch während die Häsin trächtig ist, kann sie erneut befruchtet werden. Dadurch verkürzt sich die Tragezeit zwischen den Würfen. Da Eier ebenfalls als Fruchtbarkeitssymbol galten, wurde der Hase passenderweise zum „Eierbringer“ erklärt.
In Baden-Württemberg gehört der Feldhase (Lepus europaeus) zu den Profiteuren des Klimawandels. Die warme und trockene Witterung sorgt dafür, dass mehr Jungtiere überleben und die Bestände in den letzten Jahren weitgehend stabil blieben. Auch der Jagd sind in den vergangenen Jahren weniger Feldhasen zum Opfer gefallen. Rund 6000 tote Tiere vermeldete der Landesjagdverband in der vergangenen Saison 2021/22 – eine im Vergleich zu anderen großen Bundesländern geringe Zahl. Davon waren aber fast 2000 nicht Jagd- sondern Verkehrsopfer.
Verlust von Lebensräumen
Der BUND Baden-Württemberg fordert deshalb den Erhalt und die Verbesserung der Lebensräume für Meister Lampe: alte Heckenbestände, Ackerraine und Brachflächen müssen erhalten bleiben, weiter ausgebaut und miteinander verbunden werden.
Hoffnung durch mehr Flächen und weniger Pestizide
Durch das Gesetz soll bis 2030 der Biotopverbund auf 15 Prozent der Landesfläche ausgebaut werden. „Die Vernetzung der Lebensräume kommt dabei nicht nur dem Feldhasen, sondern auch vielen anderen Tieren wie Goldammer, Feldlerche, Feldhamster oder vielen Insektenarten zugute“, betont Lilith Stelzner, Referentin für Naturschutz beim BUND Baden-Württemberg.
Außerdem soll mittelfristig der Anteil an Rückzugsflächen für die Artenvielfalt (Refugialflächen) auf mindestens zehn Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche steigen. „Dazu müssen mehrjährige blühende Strukturen in der Landschaft geschaffen werden, die den Tieren als Deckung und Lebensraum dienen“, ergänzt Christoph Schramm, Referent für Landwirtschaft beim BUND Baden-Württemberg. Das Gesetz schreibt außerdem eine Pestizidreduktion um 40 bis 50 Prozent bis 2030 vor, die sich ebenfalls positiv auf das Nahrungsangebot von Feldhasen und weiteren Tieren auswirken könnte, die sich von Wildkräutern ernähren.
Der BUND fordert deshalb, dass die Landesregierung das Biodiversitätsstärkungsgesetz endlich konsequent und zügig umsetzt. Dabei sollte die Landesregierung auch die Pläne der Europäischen Union (EU) über die nachhaltige Verwendung von Pflanzenschutzmitteln und zur Wiederherstellung der Natur unterstützen.
Charakteristika: Feldhase
Der Feldhase ist ein Meister der Tarnung. Denn durch seine Fellfarbe ist er sowohl auf der Erde als auch zwischen braunen Gräsern nur schwer zu erkennen. Die Fellfarbe variiert sogar im Jahresverlauf: Im Sommer ist es eher braun und im Winter eher grau. Der Löffelmann verfügt mit seinen 15 Zentimeter langen Ohren über ein hervorragendes Gehör.
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Foto von Cornelia Arens
PM Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Landesverband Baden-Württemberg e.V.