Einem internationalen Forscherteam aus namhaften Geologen und Astronomen ist möglicherweise ein sensationeller Forschungsdurchbruch gelungen. Jüngste Untersuchungsergebnisse aus Proben im so genannten „Strahlenkalk“ aus dem Meteorkrater in Steinheim am Albuch deuten darauf hin, dass mit dem Meteoriten außerirdische Lebensformen auf die Erde gelangt sind.
Erst vor wenigen Jahren erhielt die Schwäbische Alb das vielbeachtete UNESCO Welterbe-Siegel für die Fundstätten der weltweit ältesten figürlichen Kunstwerke und Musikinstrumente. Nun hat das geologische Erbe der Region erneut Sensationsfunde hervorgebracht, die derzeit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler weltweit in Atem halten.
Vor etwa 15 Millionen Jahren entstand durch den Einschlag eines Meteoriten mit circa 100 Metern Durchmesser und einer Geschwindigkeit von 72.000 Stundenkilometern das Steinheimer Becken – der heute wohl besterhaltene und prägnanteste Meteoritenkrater mit Zentralhügel weltweit.
Neue Untersuchungsmethoden veranlassten ein internationales Forschungsteam um den schwedischen Astrobiologen Prof. Dr. Erik Skämt bereits vor zwei Jahren dazu, den Einschlagkrater genauer zu analysieren.
Die Forscherinnen und Forscher sind nun im so genannten „Strahlenkalk“, der durch die Druckwelle des Meteoriteneinschlags typische, strahlenartige Veränderungen im Gestein aufweist, auf Strukturen gestoßen, die Abweichungen im Vergleich zu Strukturen irdischen Ursprungs aufweisen. „Die neu entdeckten Strukturen ähneln in ihrem Aufbau der Zellwand von Urbakterien, sogenannten Archaeen. Archaeen sind in der Forschung von großem Interesse, da in ihnen eventuell Merkmale des frühen Lebens auf der Erde erhalten geblieben sind. Der auffallend hohe Gehalt des Halbmetalls Arsen im unmittelbaren Umfeld der Strukturen führt uns aber zu der Annahme, dass die zugehörige Lebensform in diesem Fall nicht, wie irdische Organismen, auf der Basis von Kohlenstoff aufgebaut war. Mit großer Wahrscheinlichkeit handelt es sich somit um den ersten wissenschaftlichen Nachweis außerirdischen Lebens“, erklärt Skämt euphorisch.
Diese außergewöhnliche Entdeckung ist nun der Startschuss für eine groß angelegte Untersuchung. In den kommenden Tagen und Wochen werden Forschende aus der ganzen Welt in Steinheim am Albuch erwartet. Louis Schumann, Geschäftsführer des Schwäbische Alb Tourismusverbands, bittet die Öffentlichkeit jedoch um Geduld: „Bis zur endgültigen Bestätigung können noch Monate vergehen. Wir bitten Einheimische und Gäste, die Forschungsarbeiten rund um Steinheim nicht zu beeinträchtigen und ausschließlich die öffentlich ausgewiesenen Parkflächen zu nutzen. Die Wanderwege rund um den Meteorkrater sowie das Meteorkratermuseum bleiben geöffnet. Relevante Forschungsergebnisse werden schnellstmöglich der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.“
Aktuelle Informationen finden sich auf der Webseite des Schwäbische Alb Tourismusverbands unter www.schwaebischealb.de .
Foto von Andreas Riedmiller
PM Schwäbische Alb Tourismusverband e.V.