Kollaborative Roboter (Cobots) erleichtern die Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine, ohne dass dadurch der Mensch überflüssig wird. Gerade in kleinen Fertigungsunternehmen gibt es sehr viele Einsatzmöglichkeiten. Cobots wurden speziell für die gewerbliche Nutzung entwickelt und sind längst an individuelle Arbeitsbedingungen anpassbar. In den meisten Fällen sind sie deutlich effizienter als der Mensch je sein kann, doch diffizile Aufgaben sind noch zu schwierig für sie. Indem sie einzelne Arbeitsschritte überflüssig machen und den Herstellungsprozess eines Produktes verkürzen, bilden Cobots die perfekte Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine. Viele Arbeitsschritte können auch gemeinsam ausgeführt werden. So lassen sich die Stärken von Mensch und Robotik noch besser nutzen.
Cobots: das perfekte Bindeglied zwischen Mensch und Industrieroboter
Cobots unterscheiden sich in vielen Punkten deutlich von klassischen Industrierobotern. Zum einen sind sie nicht so stark spezialisiert wie Industrieroboter, zum anderen sind sie viel flexibler einsetzbar. Während Industrieroboter Aufgaben erledigen, die der Mensch rein körperlich gar nicht bewältigen kann, sind Cobots gut für Tätigkeiten geeignet, die Menschen erledigen könnten, die ihnen aber aufgrund von Monotonie und schlechter Ergonomie nicht dauerhaft zugemutet werden sollten. Diese Aufgaben sind häufig auch gefährlich, sodass sich hierfür kaum noch Mitarbeitende finden lassen. Typische Industrieroboter haben dagegen meist mit Schwerlasten zu tun. Sie bewegen sich außerdem sehr schnell, sodass Sicherheitsabstände und Schutzräume notwendig sind. Cobots arbeiten mit Lasten bis etwa 20 kg, sind klein und lassen sich nach getaner Arbeit platzsparend verstauen. Sie können problemlos in unmittelbarer Nähe von Menschen eingesetzt werden und mit ihnen direkt zusammenarbeiten.
Die kollaborative Robotik spart Ressourcen und schafft Freiräume
Ob Sortieren von Behältern, Maschinen beschicken, Schweißen oder schwere Werkstücke montieren, viele Arbeiten in Industrie und Gewerbe sind unverzichtbar, aber zeitaufwändig und oftmals lästig. Sie binden enorme Kapazitäten, die durch den Einsatz von Cobots frei werden. Cobots automatisieren manuelle Arbeitsschritte, sodass die Mitarbeitenden für anspruchsvollere Aufgaben eingesetzt werden können. Für die Umrüstung und Anpassung an individuelle Arbeitsbedingungen ist nur wenig Zeit erforderlich, Cobots können also zügig in Betrieb genommen werden. In kleinen Fertigungsfirmen wird immer noch sehr viel per Hand erledigt, doch immer mehr Unternehmen erkennen den enormen Nutzen der flexiblen Roboter. Heute haben gerade metallverarbeitende Betriebe Schwierigkeiten, gute Schweißer zu finden. Auch hier kann Robotik unterstützen, denn Schweißzellen lassen sich problemlos mit Cobots aufbauen. Generell sind Cobots aber kein Ersatz für klassische Industrieroboter, vielmehr erweitern sie das Spektrum der Möglichkeiten. In der Autoindustrie beispielsweise werden sehr viele Arbeitsschritte von Industrierobotern erledigt, doch immer häufiger kommen auch hier ergänzend Cobots zum Einsatz. Sie können beispielsweise Lötaufgaben übernehmen.
Mensch-Roboter-Kollaboration in der Fertigung: Die Zukunft hat schon begonnen
Neben der Zeitersparnis und fehlerfreien Arbeitsweise besteht ein weiterer Vorteil der Kollaboration darin, dass Menschen nicht mehr den Gefahren am Arbeitsplatz ausgesetzt sind. Cobots verfügen über Sicherheitsfunktionen, die gefährliche Situationen erkennen können und im Ernstfall sofort ihre Bewegung stoppen. Industrieroboter sind zwar sehr funktional in der jeweiligen Anwendung, müssen aber aufwändig programmiert und von geschultem Personal bedient werden. Die Bedienung von Cobots ist intuitiv und erklärt sich fast von selbst. Tiefergehende Fachkenntnisse sind hierfür nicht notwendig.
PM