Die Bahn informiert mit Schulweg-ABC: Tipps für Kinder im Nahverkehr

Die Sommerferien sind fast vorbei: Besonders auf frischgebackene Erst- und Fünftklässler wartet nun ein spannender Schulanfang: Neue Schule, Klassenkameraden, Schulfächer – und ein neuer Schulweg. Viele Kinder sind dabei erstmals selbstständig mit Bus und Bahn unterwegs. Damit sie den Nahverkehr sicher und gerne nutzen, gibt es ein paar einfache Tipps und Regeln. Schließlich will auch Bahnfahren gelernt sein. Das gilt für Erziehungsberechtigte genauso wie für Kinder. Denn sie sind dafür verantwortlich, dass ihr Nachwuchs eine gültige Fahrkarte dabei hat und weiß, wie Bus- und Bahnfahren eigentlich funktioniert.

Den neuen Weg zur Schule üben

Viele Schüler haben Anspruch auf ein Schülerticket. Dies ist abhängig von der Länge des Schulweges und wird gesetzlich in der sogenannten Schülerfahrkostenverordnung geregelt. Die Schulen informieren die Schüler, ob sie ein solches Ticket erhalten und organisieren zudem die Bestellung. Nach Erhalt des Tickets sollten die Erziehungsberechtigten die beiliegenden Nutzungsbedingungen gut durchlesen, denn es gibt regionale und tarifliche Unterschiede: In vielen Fällen handelt es sich um ein Schülerticket, das nicht nur für den direkten Weg zur Schule und wieder zurück gilt – sondern auch am Nachmittag, Wochenende oder in der Freizeit. Andere Tickets gelten ausschließlich für den direkten Schulweg an Schultagen.

Im Geltungsbereich des Verkehrs- und Tarifverbunds Stuttgart (VVS) gibt es bei den Tickets eine Besonderheit: Inhaber des bezuschussten School-Abos bekommen ihre neue Tickets in Form einer Chipkarte direkt vom Aboservice der Deutschen Bahn AG nach Hause geschickt. Die bisherige Art mit Wertmarke und Verbundpass ist seit dem 1. September weggefallen. Auf diesen Chipkarten sind alle Ticketdaten bereits erfasst und können bei einer Kontrolle bequem ausgelesen werden.

Um den neuen Schulweg kennenzulernen, eignet sich eine Probefahrt. Bei dieser Gelegenheit können Eltern ihren Kindern nicht nur zeigen, welche Haltestelle die richtige ist. Wichtig ist auch, dass die Kinder allgemeine Verkehrstipps kennen. Dazu gehört zum Beispiel, nicht zu nah an die Gleise oder den Bordstein zu treten oder aber an Bushaltestellen besonders vorsichtig die Straße zu überqueren.

Keine Angst vor der Fahrkartenkontrolle

Sicher kann es vorkommen, dass jemand sein Schülerticket vergisst. Vor allem die jüngeren Schüler geraten dann leicht in Panik. Daher sollten Eltern ihre Kinder auch auf solche Situationen vorbereiten und erklären, dass dies kein Beinbruch ist. Bei einer Busfahrt ist es am besten, dem Fahrer schon beim Einsteigen Bescheid zu geben. In der Bahn können die Kinder den Mitarbeiter, der die Fahrkarten kontrolliert, ansprechen. Der erstellt dann mit seinem mobilen Terminal einen Beleg, der Fahrpreisnacherhebung genannt wird. Dazu muss er auch bei Minderjährigen die Personalien aufnehmen: also Name, Vorname, Anschrift und Geburtsdatum. Den Beleg nimmt das Kind dann mit nach Hause, wo es die Eltern dann über den Sachverhalt informieren sollte.

Das bedeutet jedoch keineswegs, dass nun automatisch 60 Euro erhöhtes Beförderungsentgelt fällig werden. Wird innerhalb von 14 Tagen das vergessene Schülerticket, das zum Zeitpunkt der Kontrolle zeitlich und räumlich gültig gewesen sein muss, vorgelegt, fallen je nach Region unterschiedliche Bearbeitungsgebühren an. Wichtig ist außerdem die Kinder darauf hinzuweisen, dass ein Schülerticket ausschließlich in der 2. Klasse gilt. Zudem ist es personengebunden und darf daher niemals an andere verliehen werden.

„Sitzenbleiben“ in der Bahn

Fällt Kindern während der Fahrt auf, dass sie ihr Schülerticket vergessen haben, verlassen sie aus Angst vor Strafe oft lieber den Zug oder Bus an der nächsten Station. Das verschlimmert die Situation nur unnötig. Kinder und Jugendliche sollten auf jeden Fall bis zum vorgesehenen Ausstieg im Zug bzw. Bus verbleiben. Alles weitere können sie dann Zuhause mit Hilfe ihrer Eltern klären.

Damit Kinder bei der Fahrkartenkontrolle aber gar nicht erst in diese unangenehme Situation kommen, sollten sie das Schülerticket natürlich immer bei sich haben. Das gelingt sehr gut, wenn es einen festen Platz bekommt: in der Geldbörse, dem Mäppchen oder der Schultasche, die jeden Tag benutzt wird. Für die Nutzung des Schülertickets ist es unerlässlich, auch den Schülerausweis mit sich zu führen, der am besten neben dem Ticket stecken sollte. Zusätzliche Sicherheit gibt ein Zettel mit der Telefonnummer der Erziehungsberechtigten. Bei Rückfragen während einer Fahrkartenkontrolle, aber auch bei Notfällen kann man so leichter Kontakt aufnehmen.

PM

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