Entscheidungsträger In Erklärungsnot

War das eine Euphorie als am Dienstagabend Frisch Auf mit einem Kanterseig gegen Fejer Veszprem in die Gruppenphase der EuopeanLeague startete. Das war der Wendepunkt in der bisher so durchwachsenen Saison meinten viele Fans und auch bei den Verantwortlichen gab es nur das berühmte grinsen im Gesicht. Doch nur zwei Tage später die Ernüchterung nach der Niederlage im Derby gegen den TVB Stuttgart. Frisch Auf hat wieder einmal eine sportliche Krise, in welcher dem Trainer von den Entscheidungsträgern noch ein Kredit eingeräumt wurde.

Bei genauerem betrachten der Situation, ist es jedoch kein Kredit, sondern eher ein Offenbarungseid, denn wen sie Mayerhoffer den Laufpass geben, wer bitteschön soll denn das Training übernehmen? Die Grün-weißen verfügen über einen Torwarttrainer und einen sportlicher Leiter, das war´s dann. Im Klartext geben sich die Entscheider selbst den Kredit beziehungsweise die Zeit um nach einer Alternative Ausschau zu halten. Die Voraussetzungen für Mayerhoffer für eine weitere Anstellung in dieser schwierigen Phase sind denkbar schlecht und der Spielplan für die kommenden Wochen spricht für keine Besserung der Situation. In Lissabon, in Leipzig, zu Hause Melsungen und dann in Kiel lassen die Hoffnungen auf eine entsprechende Punktausbeute auf den Nullpunkt sinken. Wie man aus Insiderkreisen hört, soll bis zum Match gegen Melsungen ein neuer Coach seine Zelte in der Hohenstaufenstadt aufschlagen, um dann quasi in Kiel die Mängel zu entdecken und diese dann bis zum wahrscheinlichen Kellerduell gegen GWD Minden auszumerzen und mit einem Sieg vor eigenem Publikum einen neue Ära einleiten. Doch wer will dieses Schiff kurz vor dem kentern übernehmen, eine Mammutaufgabe wartet auf alle Fälle auf diesen Heilsbringer. Mayerhoffer hat es jedenfalls nicht geschafft aus Akteuren die zweifelsohne das Handball einmal eins beherrschen, eine Einheit und ein Team zu formen, Wenn man nach dreieinhalb Monaten immer noch von Integration einzelner Spieler spricht, dann stimmt einiges in der Mannschaft und wahrscheinlich auch im Umfeld nicht. Frisch Auf befindet sich aktuell in einer ähnlichen Situation wie vor fünf Jahren um diese Zeit, als Magnus Andersson gehen musste und Rolf Brack die grün-weiße Kogge übernahm. Brack gelang es alles wieder in geordnete Bahnen zu bringen, was die Verantwortlichen veranlasste den Kontrakt des Doc zu Beginn der Rückrunde zu verlängern. Dazu kam es aber nicht aufgrund einer Spielerrevolte gegen Brack, sodass Frisch auf diesem im Juni den Vertag wieder aufkündigte. Doch dann man höre und staune wurde laut Sportchef Schöne mit Hartmut Mayerhoffer der absolute Wunschtrainer verpflichtet. Damals wie heute lebten und leben die Verantwortlichen in einer Blase in welcher alles nur gut und Kritik völlig unangebracht ist, ja warum auch. Aus meiner Sicht kann jetzt nur ein Trainer den berühmten Karren aus dem Dreck ziehen, einer der das Konstrukt Frisch Auf, sprich diese Blase, aus dem Effeff kennt und als harter Hund bekannt ist. Sein Name Velimir Petkovic, momentan zwar Trainer der russischen Nationalmannschaft, die aber bekanntlich von internationalen Wettbewerben derzeit ausgeschlossen ist und nur Spiele mit Muster ohne Wert absolviert. Ich denke nicht, das Petko bei einem Anruf seiner alten Liebe  nein sagen könnte und ich halte ihn bei der jetzigen, aus dem Ruder laufenden Lage, für den geeigneten Mann auf der Kommandobrücke. Nichts desto trotz müssen die Entscheidungsträger aus der Situation die richtigen Lehren ziehen und dem Konstrukt Frisch Auf Göppingen neue Strukturen verpassen, die dem heutigen Handballsport angepasst sind.

 

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1 Kommentar

  1. Danke Herr Kehrer, Sie sind der einzige Journalist der die Wahrheit unverblümt sagt.

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