Donnerstag
26.02.2015 ab 20:00 Uhr
Weinstuben zum Kirchbeck
Kirchstraße 30, Göppingen
Straffälligenhilfe für Frauen in Göppingen mit Gundel Walser (Berufsbetreuerin)
„Straffälligenhilfe“ – Ein zentrales Thema einer sozialen und humanen Gesellschaftsordnung und trotzdem extrem am Rand der öffentlichen Wahrnehmung und des allgemeinen Interesses
Resozialisierung von Straffälligen ist bekanntlich der beste Opferschutz:
Die Wiedereingliederung in die Gesellschaft soll weitere Straftaten verhindern, Opferrisiken vermindern, zum Rechtsfrieden und zur inneren Sicherheit beitragen.
Dazu müssen die vorhandenen gesellschaftlichen Hilfen für Straffällige erbracht und weiter entwickelt werden. Hierbei stellt Bürgerschaftliches Engagement ein höchst wichtiges Bindeglied zwischen Straffälligen und der Gesellschaft dar und muss entsprechend anerkannt und gefördert werden.
Die elementare Grundvoraussetzung dieser Arbeit ist ein flächendeckendes Netz von ambulanten Anlauf- und Beratungsstellen, die den Klienten praktische und bürokratisch niederschwellige Hilfen in ihren zentralen Lebens- und Problembereichen sowie eine ausreichende Anzahl an stationären und ambulanten Wohnplätzen anbieten können.
Weitere Arbeitsschwerpunkte sind Haftvermeidungsprogramme, Übergangsmanagement Entlassungsvorbereitung und Nachsorge, Eltern-Kind-Projekte, Schuldner- und Suchtberatung, Zeugenbegleitprogramme, Projekte für Täter und Opfer von häuslicher Gewalt, Kriminal- und Gewaltprävention und vieles mehr.
Doch in der Praxis ist das Organisieren von geeigneten Wohnangeboten für Straffällige zu häufig das eigentliche „Kerngeschäft“ der freien Straffälligenhilfe.
Vor allem Gefangene ohne familiären Anschluss brauchen für die Zeit nach der Haftentlassung einen „sicheren Hafen“, von dem aus sie ihre ersten Schritte zurück in die Gesellschaft machen können. Im „betreuten Wohnen“ erhalten sie Unterstützung in vielen Lebensbereichen. Auch straffällige Wohnungslose benötigen diese besonders intensive Unterstützung bei der Bewältigung ihrer vielfältigen Probleme wie Sucht, psychische Belastungen, Überschuldung, Arbeitslosigkeit. Obdachlosigkeit ist häufig die letzte Treppe des sozialen Abstiegs. Eine hohe Fachkompetenz ist erforderlich, um diesen Menschen zu helfen und darüber hinaus das Kunststück zu vollbringen, sie bei einem ohnehin angespannten Wohnungsmarkt innerhalb des vom Kostenträger bewilligten Zeitraums in eine eigene Wohnung zu vermitteln.
Straffällige, Haftentlassene und von Obdachlosigkeit bedrohte Frauen sind leider eine noch weniger beachtete Randgruppe der öffentlich ohnehin kaum wahrgenommenen Randgruppe. Von ihrer immens wichtigen Arbeit berichtet die Berufsbetreuerin Gundel Walser über die Straffälligenhilfe für Frauen in Göppingen.
PM