Ergreifend und fesselnd – Felix Mendelssohn Bartholdy: Oratorium Elias

Datum/Zeit
Date(s) - 12/11/2022
19:00 - 20:00

Veranstaltungsort
Geislingen - Stadtkirche

Kategorien


Mitwirkende:

Monika Mauch-Sopran

Marion Eckstein-Alt

Dennis Marr-Tenor

Jens Hamann-Bass

Geislinger Singkreis (Einstudierung: Thomas Rapp)

Festo-Air-Voices Esslingen (Einstudierung: Eberhard Klotz)

Süddeutsche Philharmonie Esslingen

Leitung: Thomas Rapp

Geistliche Chormusik mit frappierender Aktualität: Mendelssohn Oratorium Elias erzählt von menschengemachten Krisen, menschlichen Enttäuschungen und sich schließlich erfüllenden Verheißungen Gottes. Ein Musikdrama der Romantik, das ob seines großen Spannungsbogens, seiner Raffinesse musikalischer Farben in Chor, Orchester und Soli pausenlos fesselt.

Zur Aufführung kommt ein großes Chorprojekt mit starker Besetzung. Zwei ambitionierte Chöre, die Festo-Air-Voices aus Esslingen (Einstudierung Eberhard Klotz) und der Geislinger Singkreis (Einstudierung Thomas Rapp) haben das größte Chorwerk Mendelssohns und eines der größten des neunzehnten Jahrhunderts erarbeitet und bringen es gleich dreimal zu Gehör: Nach zwei Konzerten in Esslingen erklingt die Aufführung in der Stadtkirche Geislingen als Schlussakkord eines gelungenen gemeinsamen Weges. Beide Chöre musizieren mit der Süddeutschen Philharmonie Esslingen, deren Musikerinnen und Musiker präzises und zugleich leidenschaftliches Instrumentalspiel unter Beweis stellen. Jens Hamann (Bariton) singt die Titelpartie des Elias Monika Mauch (Sopran) interpretiert u.a. die Rolle der Witwe, Marion Eckstein (Alt) u.a. die der Königin Isebel, Dennis Marr (Tenor) singt den Obadja.

Das Oratorium Elias wurde 1846 in Birmingham uraufgeführt und sowohl vom Publikum als auch von der Presse emphatisch gefeiert. Mendelssohn gelang es, packende, dramatische Episoden zu gestalten. Stellvertretend sei hier die Baal-Szene genannt, in der die Baals-Priester von Elias verhöhnt, ja bis aufs äußerste gereizt werden und wo ihre Verlassenheit auf genialste Weise deutlich gemacht wird: In totalem, ergreifendem Kontrast dann das Gebet Elias‘ „Herr Gott, Abrahams“ oder die Sopran-Arie „Höre, Israel“. Diese Wechsel von dramatischen und lyrischen Partien prägen das Werk. Eine besondere und bedeutende Rolle spielt der Chor. Er trägt über weite Phasen die Handlung, indem er das Volk oder die Baals-Priester darstellt, andererseits schlüpft er in die Rolle der bekennenden Gemeinde und kommentiert das Geschehen.

Den Text entnahm Mendelssohn mit Hilfe seines Freundes, demTheologen Julius Schubring im wesentlichen dem 1. Buch der Könige, Kap. 17-19 und dem 1. und 2. Kapitel des 2. Buches der Könige. Zur Person des Elias schrieb Mendelssohn an Schubring: „Ich hatte mir eigentlich beim Elias einen rechten durch und durch Propheten gedacht, wie wir ihn etwa heut zu Tage wieder brauchen könnten, und fast zur ganzen Welt im Gegensatz, und doch getragen wie von Engelsflügeln“. So gesehen gewinnt der Prophet Elias und damit auch Mendelssohns Oratorium für uns heute wieder eine ungeheure Aktualität.

Karten im Vorverkauf bei Buchhandlung Ziegler, Tel: 07331/41752 oder an der Abendkasse ab 18 Uhr

Foto: Geislinger Singkreis

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