Auszeichnungen für Bahnhofplatz und „Storchen“

Die Stadt Göppingen baut qualitätsvoll und inklusiv – gleich drei Auszeichnungen brachte Betriebshof-Mitarbeiter Stefan Exner, sehr zur Freude von Baubürgermeisterin Eva Noller, vergangenen Mittwoch an prägenden städtischen Bauwerken an.

Zwei Plaketten errang die Hohenstaufenstadt beim Wettbewerb „Beispielhaftes Bauen Landkreis Göppingen 2014 bis 2021“ der Architektenkammer Baden-Württemberg. Mit ihnen wird das Bewusstsein für die Baukultur im Alltag geschärft. Eines der prämierten Projekte ist der Bahnhofplatz mit Tiefgarage. Das neue, 2020 fertiggestellte Stadtentrée überzeugte die Jury nicht nur als Mobilitätsdrehscheibe, sondern auch als Aufenthaltsort. Trotz recht großem Gefälle ermöglicht die Architektur vielfältige Nutzungen. Der hochwertige, unprätentiöse Belag schafft mit wenigen, gut gesetzten Ausstattungselementen einen qualitätsvollen urbanen Raum, der das Bahnhofsgebäude vorbildlich inszeniert. Die eigene Platzqualität wird durch eine schöne Lichtinszenierung auch bei Dunkelheit hervorgehoben – „eine neue Visitenkarte für Göppingen“, so die Jury. Auch die Tiefgaragenzu- und -ausfahrten integrieren sich gelungen zurückhaltend. Als sie 2008 als Leiterin der Stadtplanung nach Göppingen gekommen sei, erinnerte sich Eva Noller, war die Neugestaltung des Bahnhofplatzes eines der ersten Gesprächsthemen mit Helmut Renftle. Im Jahr 2009 wurde das Sanierungsgebiet „Neuordnung Bahnhofsumfeld“ in das Bund-Länder-Programm „Stadtumbau-West“ aufgenommen. Als sie die Hohenstaufenstadt 2013 verließ, um die Stelle der Ersten Bürgermeisterin in Leinfelden-Echterdingen anzutreten, war der Bahnhofplatz immer noch ein wenig einladender Bereich. Seit Mai 2021 Baubürgermeisterin in Göppingen, hatte Noller ihren Amtsvorgänger Helmut Renftle zur Plakettenanbringung eingeladen, da in seiner Amtszeit das Projekt realisiert wurde.

Ebenfalls ausgezeichnet wurde das Städtische Museum im „Storchen“. Die 2015 fertiggestellte Sanierung des 1536 erbauten Liebenstein‘schen Stadtschlosses wurde durch erhebliche Brandschutzmängel erforderlich. Um die Anforderungen an den Denkmalschutz und an die heutige Nutzung als Stadtmuseum zu vereinen, erwies sich ein technisch anspruchsvolles Sicherheitstreppenhaus als Schlüssel zum Erfolg. Die Sanierung des „Storchen“ sei „ein gelungenes Beispiel für einen sehr bewussten Umgang mit wertvollem Bestand und doch erforderlich werdenden punktuellen Interventionen“, so die Jury. Baubürgermeisterin Eva Noller begrüßte zur kleinen Feier den Architekten der Maßnahme, Dr. Hartmut Mayer vom städtischen Referat Hochbau, sowie Ute Eisele vom städtischen Referat Umweltschutz und Grünordnung, zuständig für die Gestaltung der Außenanlagen.

Der Aufzug im Sicherheitstreppenhaus erschließt das Museum jetzt zudem bis ins erste Dachgeschoss barrierefrei, weshalb das Gebäude auch mit dem „Inklusion Plus Award 2021“ des Landesverbands Selbsthilfe Körperbehinderter Menschen Baden-Württemberg ausgezeichnet wurde. Insgesamt wurden fünf historische Gebäude als besonders inklusiv ausgezeichnet, die Menschen mit Behinderung Teilhabe am Kulturgut ermöglichen. Gerade auch im Hinblick auf die gesellschaftlichen demografischen Entwicklungen sei es wichtig, Barrierefreiheit und Denkmalschutz miteinander in Einklang zu bringen. Dies ermögliche Menschen mit und ohne Behinderung gleichermaßen, das kulturelle Erbe und die Geschichte des Landes zu erleben. Für die zeitgemäße Nutzung eines Baudenkmals bei gleichzeitiger Sicherstellung sowohl des historischen Baubestandes als auch der Barrierefreiheit gibt es keine Standartlösungen. Diese Herausforderung für Planer und Architekten erfordert daher sehr viel Kreativität und oftmals Kompromissbereitschaft. An der Anbringung der entsprechenden Hinweistafel nahmen auch Sabine Goetz, Geschäftsführerin des Landesverbands Selbsthilfe Körperbehinderter Menschen (LSK), LSK-Beiratsmitglied Eberhard Geiger und Friedemann Messer, Botschafter für Barrierefreiheit im Landkreis Göppingen, teil.

Foto: „Dort ist sie“ – Baubürgermeister a. D. Helmut Renftle zeigt auf die von Stefan Exner angebrachte Plakette „Beispielhaftes Bauen“ am Bahnhofplatz. Mit ihm freuen sich Baubürgermeisterin Eva Noller, die Fachbereichsleiter Werner Hauser (Tiefbau, Umwelt, Verkehr und Vermessung) und Axel Fricke (Stadtentwicklung, Stadtplanung und Baurecht) sowie Zaha Mohsen vom Referat Stadtentwicklung und Stadtplanung.

PM Stadtverwaltung Göppingen

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