600 Trauernde zeugen am Montag auf dem Friedhof von der Wertschätzung, die Ludger Küpper weit über Salach hinaus genossen hat. Am Freitag, 21. August, war der Dachdeckermeister an den Folgen eines Segelunfalls in Kroatien gestorben.
Der 55-Jährige hinterlässt einen florierenden Betrieb mit 42 Mitarbeitern, seine Frau und drei erwachsene Kinder. „Wir setzen sein Lebenswerk fort“, sagte Witwe Barbara Küpper am Montag nach der Beerdigung, in deren Anschluss sich rund 150 Mitarbeiter, Lieferanten, Verwandte und Freunde am neuen Firmensitz in der Salacher Uferstraße bis in die Abendstunden versammelten.
1986 hatte Küpper den väterlichen Drei-Mann-Betrieb übernommen und ihn strategisch immer weiter zu einem der führenden Dachdeckerbetriebe in Baden-Württemberg ausgebaut. 2011 feierte das Unternehmen mit 29 Mitarbeitern am immer wieder erweiterten Stammsitz in der Hindenburgstraße das 100-Jährige. Schon damals liefen die Ausbaupläne für die Uferstraße, die im März 2013 bezogen wurde und Platz für 50 Mitarbeiter bietet. Aktuell sind es 42, die kreisweit in Teams arbeiten, die auf Flach- oder Steildächer, Neubau und Reparatur spezialisiert sind. Auch strategisch ist das zertifizierte Unternehmen auf die Zielgruppen Private, Firmen und Öffentlich-Rechtliche ausgerichtet.
Noch am Todestag hatte die Chefin die Vorarbeiter telefonisch von Kroatien aus informiert und sofort nach ihrer Rückkehr eine Belegschaftsversammlung abgehalten, sich mit dem Steuerberater getroffen und Kunden, Lieferanten und Freunde informiert. Über die Dachdecker-Innung Stuttgart, in der ihr Mann seit vielen Jahren Vize-Obermeister war, und den bundesweiten Top100-Dachdecker-Verbund, dem die Dachwerkstatt angehört, wird aktuell eine Interimslösung gesucht.
„Wir sind alle zutiefst traurig, aber absolut handlungsfähig in allen Bereichen,“ sagt die Witwe, die 27 Jahre verheiratet und als Büroleiterin in alle strategischen Prozesse eingebunden war und ist. Erst kurz vor dem Familienurlaub hatte sich das Paar gegenseitig notariell Generalvollmachten ausgestellt, was nun die Bürokratie enorm erleichtert.
Von den Kindern Franziska (26), Jonas (23) und Lena (18) ist zudem der Sohn als Dachdecker-Geselle vom Fach, der noch zwei Jahre in Biberach Projektmanagement Bauingenieur-Wesen studiert. Derweil läuft der Betrieb mit den bewährten Führungskräften wie gewohnt weiter. Noch bei der Feier, wo viele Trauernde öffentliche Statements über ihren Jugendfreund, Verwandten oder Geschäftspartner abgaben, bekräftigten Kunden, dass sie auf jeden Fall mit der Dachwerkstatt weiterarbeiten.
Im Requiem betonte Pfarrer Robert Lukaschek, dass Küpper seinen Betrieb mit christlichen Werten geführt habe. In seiner Jugend hatte der Oberministrant die Jugendarbeit am Ort auf 230 Aktive ausgebaut und später 24 Jahre dem Kirchengemeinderat angehört. Der Verstorbene, der auch Mitglied der Kolping-Familie war, sei kompetent, kommunikativ und wahrhaftig gewesen.
www.dachwerkstatt-kuepper.de
PM