„Die Kultur nimmt eine herausragende Rolle in unserer Städtepartnerschaft mit Klosterneuburg ein“, begrüßte Oberbürgermeister Alex Maier am Dienstagnachmittag zur Vernissage: Fünf Künstler*innen aus der niederösterreichischen Partnerstadt zeigen auf Vermittlung der Galerie Stauferland ihre Werke bis Ende Juni im Rathaus.
In wenigen Tagen feiern die Partnerstädte Göppingen und Klosterneuburg ihre ‚Goldenen Hochzeit‘ nach – die Städtepartnerschaft wurde vor 50 ½ Jahren, im November 1971, geschlossen. Seitdem haben sich viele freundschaftliche Bande zwischen den beiden Kommunen entwickelt. Ungezählte Besuche und Begegnungen, von den Feuerwehren über den Sport – OB Maier gratulierte in diesem Zusammenhang der BK Raiffeisen Duchess zum zweiten österreichischen Basketball-Meistertitel in Folge – bis zu Musik und Bildende Kunst „haben die offizielle Städteverbindung zu einer gelebten Freundschaft der Bürgerinnen und Bürger gemacht“, so das Stadtoberhaupt. „Und die Kultur nimmt dabei eine herausragende Rolle ein.“ 2006 zum Maientag faszinierte die Scherenschnittkunst von Josefine Allmayer im Rathaus-Atrium; aktuell laden drei Frauen und zwei Männer, drei von ihnen direkt aus Klosterneuburg, zwei aus der Umgebung, zu einem Kunst-Spaziergang durch die Galerien des Rathaus-Neubaus ein. Dabei können altvertraute Künstler wie zum Beispiel der bei der Vernissage anwesende Gerhard Papp wiederentdeckt wie auch neue Stilrichtigen und Ausdrucksweisen kennengelernt werden. Ob naturfarbene Holzarbeiten, kräftig-farbenfrohe Tierbildnisse oder zarte Landschaftsbilder – die künstlerische Vielfalt ist beeindruckend. „Und das mehrfach auftauchende Motiv des Stiftes Klosterneuburg weckt die Sehnsucht nach unserer niederösterreichischen Partnerstadt an der Donau“, bekannte OB Maier, der dem Kurator Rüdiger Wolff für den seit Jahren betriebenen künstlerischen Austausch zwischen den beiden Städten Göppingen und Klosterneuburg ausdrücklich dankte.
„Dieser Ausstellung sind zwei Ausstellungen des Künstlerbundes Klosterneuburg in den Jahren 2015 und 2017 im Wäscherschloss und somit auf zumindest zeitweise österreichischem Gebiet vorausgegangen“, erinnerte Galerist Rüdiger Wolff, der zunächst den 114 Jahre alten Künstlerbund Klosterneuburg kurz vorstellte. Die ‚Gründungsväter‘ waren Mitglieder der Wiener Secession, des Künstlerhauses und der Kunstakademie Wien. Im Gründungsjahr 1908 fand damals die erste Ausstellung im Chorherrenstift Klosterneuburg mit Bildern Egon Schieles, aber auch seiner Lehrer Ludwig Strauch und Max Kahrer statt. 1965 übernahm Prof. Otto Riedl das Präsidentenamt und erreichte ein Übereinkommen mit der Stadt Klosterneuburg, welche eine 40jährige Nutzung der Souterrainräume in der ‚Rostockvilla‘ für den Künstlerbund ermöglichte. Durch den Verkauf der ‚Rostockvilla‘ erlosch 2014 der Nutzungsvertrag. Durch persönliche Kontakte haben sich in den letzten knapp zehn Jahren mehrere Ausstellungen Klosterneuburger Künstler in Göppingen, aber auch Göppinger Künstler in Klosterneuburg ergeben. Derzeit präsentieren fünf Künstler*innen aus Klosterneuburg und Umgebung ihre Werke im Göppinger Rathaus:
– Suzie Gumpp-Rivié(re) ist mit Holzintarsien vertreten. In jedem Werk steckt Humor, Witz, Magie und Tiefgründigkeit. Der Bogen spannt sich von sinnlicher Erotik bis hin zu sakraler Thematik. Mit gekonnter Experimentierfreudigkeit und technischem Know-how schafft sie es, jede ihrer vielfältigen Ideen auf den Punkt zu bringen.
– Irena Kordyka ist in Polen geboren; seit 1984 lebt und arbeitet sie in Österreich. Seit ihrer Kindheit hat sie großes Interesse am Zeichnen und beschäftigt sich seit 2005 intensiv mit Zeichnen und Malerei. Sie erlernte ihr künsterlerisches Handwerk bei renommierten Künstlern und hatte bereits mehrere Ausstellungen in Wien. Im Rathaus stellt Irena Kordyka Werke in Öl vor.
– Bei Gertraud Kostiuk steht das Aquarell im Mittelpunkt mit dem Kernthema Stadtansichten, ihr Umland und die Natur. Sie lebt und arbeitet seit 1976 in Klosterneuburg. Seit 1995 beschäftigt sie sich intensiv mit verschiedenen künstlerischen Ausdrucksformen; dabei entstand eine Vorliebe für das Aquarell nicht zuletzt aus dem pragmatischen Grund, Bilder vor Ort in freier Natur mit ‚leichtem Gepäck‘ zu malen.
– Mit Gottfried Laf Wurm, geboren 1946 in Wien, ist der Landschaftsmaler Niederösterreichs vertreten. Er zeigt diesmal vor allem Linolschnitte und Aquarelle. Er ist einer der anerkanntesten Künstler Niederösterreichs. So oft es die Witterung zulässt, malt er unter freiem Himmel.
– Gerhard Papp arbeitet als Tusch- und Federzeichner und fertigt feinst und genau angefertigte Motive in den Bereichen Architektur, Technik und Landschaft. Die Arbeiten lassen den Gedanken an Kupferstiche aufkommen. Wenn man näher an seine Zeichnungen herantritt, kann man wahrnehmen und sehen, aus wie vielen einzelnen Linien sie bestehen; ein ganz anderes Wahrnehmen beginnt.
Die Ausstellung wird bis zur Kulturnacht Ende Juni gezeigt.
Foto: Oberbürgermeister Alex Maier und Galerist Rüdiger Wolff neben dem Ölbild „Blumen“ von Irena Kordyka.
PM Stadtverwaltung Göppingen