Region – Sicher mit dem Pedelec in den Frühling starten / Zahl der Unfälle mit Elektrofahrrädern steigt

Bei einem Unfall am Wochenende in Kirchdorf an der Iller und am Dienstag in Ulm erlitten zwei Fahrende teilweise schwere Verletzungen:

In Kirchdorf an der Iller missachtete bereits am Samstagmittag ein Mann mit seinem Pedelec „Rechts vor Links“. Laut Angaben der Polizei war der 75-Jährige gegen 13.15 Uhr in der Hauptstraße in Richtung Liebherrstraße unterwegs. An der Kreuzung Schillerstraße/ Mörikestraße missachtete der Mann die Vorfahrt eines von rechts kommenden VW-Fahrers. Der fuhr in der Mörikestraße. Die Fahrzeuge stießen zusammen, worauf der Senior zu Boden stürzte. Dabei erlitt er Verletzungen. Der Rettungsdienst brachte ihn in ein Krankenhaus.

Am Dienstag stürzte eine 59-Jährige mit ihrem E-Bike in Ulm. Die Pedelec-Fahrerin war gegen 19.30 Uhr in der Magirusstraße unterwegs. Sie geriet mit dem Vorderrad in das Industriegleis und stürzte zu Boden. Ein Krankenwagen brachte die Frau mit schweren Verletzungen in eine Klinik.

In Deutschland wurden mittlerweile über sechs Millionen Elektrofahrräder verkauft. Tendenz stark steigend. Aber mit der steigenden Nutzung, ist auch ein Anstieg der Unfallzahlen zu verzeichnen. Ein Blick in die Statistik des Polizeipräsidiums Ulm zeigt: Die seit Jahren festzustellende Zunahme an Pedelecs spiegelt sich in ihrer Unfallbeteiligung wieder: Binnen zehn Jahren stieg deren Zahl von elf im Jahr 2012 auf 245 im Jahr 2021, mehr als das 22-fache. Im Jahr 2021 ist die Zahl der durch Pedelec-Fahrer verursachten Verkehrsunfälle, bei denen jemand verunglückte, im Vergleich zum Vorjahr von 228 auf 232 nochmals leicht angestiegen.  Alleine im ersten Quartal des laufenden Jahres ereigneten sich bereits 29 Unfälle, an denen sogenannte Pedelecs beteiligt waren. Neun Fahrer erlitten dabei schwere Verletzungen. Eine Person verstarb.

Ungeübt damit auf Tour zu gehen, könne deshalb gefährlich werden. Die Polizei rät Einsteigern deshalb, das Fahren zunächst unter Anleitung von Profis zu üben. Zudem sollte für alle Radfahrer das Tragen eines Helms selbstverständlich sein. Das kann im Ernstfall schlimmere Verletzungen am Kopf verhindern oder sogar Leben retten. Damit Sie die Fahrradsaison richtig genießen können und von Unfällen verschont bleiben, sollten sich alle E-Biker an die Verkehrsregeln halten und auch ihr eigenes Fahrverhalten überdenken. „Ein solches Zweirad fährt bei gleichem Kraftaufwand deutlich schneller als ein herkömmliches Fahrrad. Dies führt zu einem ungewohnt langen Bremsweg und es bleibt weniger Zeit, auf Unerwartetes zu reagieren“, so die Polizei. Andere Verkehrsteilnehmer übersehen E-Bikes, wie auch alle anderen Zweiräder, leicht oder nehmen sie zu spät wahr. Zudem besteht Verwechslungsgefahr: Ein herkömmliches Fahrrad ist auf den ersten Blick kaum von einem E-Bike zu unterscheiden, weshalb das Tempo von E-Bikes oft unterschätzt wird. Deshalb rät die Polizei, mit dem Elektrofahrrad besonnen und vorausschauend zu fahren. Für eine bessere Sichtbarkeit empfiehlt sie zudem das Fahren mit Licht und das Tragen einer Leuchtweste – auch am Tag. Diese und viele weitere Tipps gibt die Polizei in Broschüren auf jeder Polizeidienststelle oder im Internet unter www.gib-acht-im-verkehr.de

PM Polizeipräsidium Ulm

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