Vor der vierten Verhandlungsrunde mit dem Arbeitgeberverband Deutsche Eisenbahnen e.V. (AGVDE) kündigt ver.di weitere Streikmaßnahmen in mehreren Bundesländern für den 25. April an. In Baden-Württemberg sind die Beschäftigten der SWEG aufgerufen, die Arbeit ab 4.30 Uhr niederzulegen.
Für den Warnstreik sind ganztägige Aktionen in Lörrach, im Zollernalbkreis, in Ulm und Heidenheim sowie im Rheintal geplant mit teilweise erheblichen Auswirkungen auf den Fahrbetrieb. Nach drei ergebnislosen Verhandlungsrunden für bundesweit rund 6.000 Beschäftigte, die unter den Eisenbahn-Tarifvertrag (ETV) fallen, hatte die Gewerkschaft bereits am 1. April zu ersten Warnstreiks aufgerufen und erhöht nun den Druck vor der vierten Verhandlungsrunde am 26. April in Fulda. Außer in Baden-Württemberg wird noch in Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen gestreikt.
ver.di fordert für die Beschäftigten eine Lohnerhöhung von sieben Prozent. Die Arbeitgeberseite hatte zuletzt eine Erhöhung von lediglich drei Prozent angeboten. „Nach zwei Monaten Verhandlungen liegt noch immer kein vernünftiges Angebot auf dem Tisch. Jeden Monat steigen die Preise und auch der Druck auf die Beschäftigten und ihre Familien“, betont ver.di-Verhandlungsführer Volker Nüsse. „Es reicht nicht, den Kopf in den Sand zu stecken, die Arbeitgeberseite muss sich endlich bewegen.“ Der zuständige Gewerkschaftssekretär in Baden-Württemberg Jan Bleckert betonte: „Tag für Tag bringen die Beschäftigten der SWEG Fahrgäste und auch Güter klimafreundlich und zuverlässig an ihr Ziel. Jetzt streiken sie für ein besseres Angebot, damit ihr Gehalt auch künftig bis zum Monatsende reicht.“ Seit dem 24. Februar 2022 verhandeln die Parteien über ein Tarifergebnis.
Die nächste Verhandlungsrunde findet am 26. April 2022 statt. Der ETV, „Tarifvertrag für die Bediensteten der nichtbundeseigenen Eisenbahnen und von Kraftverkehrsbetrieben“, regelt die Arbeitsbedingungen und Entgelte von etwa 6.000 Beschäftigten in rund 40 Betrieben in ganz Deutschland. Tarifparteien sind ver.di und der Arbeitgeberverband Deutsche Eisenbahnen e.V. (AGVDE). Die dem Tarifvertrag angeschlossenen Unternehmen erbringen mehrheitlich Dienstleistungen im ÖPNV auf der Straße und der Schiene oder sind im Schienengüterverkehr tätig. Auch Hafenbetriebe und Werkstätten finden sich in dem Tarifbereich. Gehalten werden die meisten Unternehmen von Trägern der öffentlichen Hand. In Baden-Württemberg fallen unter anderem die Betriebe der SWEG unter den ETV.
PM ver.di Landesbezirk Baden-Württemberg