Digitaler Bürgerdialog – Grüne Spitzenpolitiker zu Gast in Eislingen: „Wir brauchen Mut und Zuversicht“

Ein Bürgerdialog mit grünen Spitzenpolitikern – das scheint in Pandemiezeiten unmöglich. Doch die Wahlkreis-Abgeordnete Ayla Cataltepe hat es gemeinsam mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Fraktionschef Andreas Schwarz geschafft: Sie trafen sich zu einer Talkrunde in der Eislinger Stadthalle. Die Zuschauerstühle mussten leer bleiben, doch Hunderte BürgerInnen beteiligten sich am Dienstagabend per Livestream an der Veranstaltung.

Mit großem Erfolg: Mehr als 1600-mal wurde der Stream aufgerufen, durchschnittlich schauten über zwei Stunden lang mehr als 300 Menschen zu.

Stellvertretend für die BürgerInnen der Region saßen drei Gäste aus dem Landkreis auf dem Podium: Notärztin Dr. Katja Mutter, Schulsprecher Jonas Thater und Energiegenossenschaftler Hubert Rinklin. Unter dem Motto Zusammenhalt kam Moderatorin Carina Jantsch mit den Podiumsteilnehmer ins Gespräch und reichte die per Chat eingereichten Fragen an die PolitikerInnen weiter.

Gastgeberin Ayla Cataltepe brachte die Bedeutung des Zusammenhaltes auf den Punkt: „Ich bin der Meinung, dass die Schwäche der Demokratinnen und Demokraten viel gefährlicher ist, als die Lautstärke der Extremisten und Populisten, die mit Hass und Hetze polarisieren, Ängste schüren und unsere Gesellschaft ins Wanken bringen möchte.“

Mit klaren Worten schilderte Notärztin Dr. Katja Mutter die angespannte Situation in den Kliniken. Seit zwei Jahren, so die Medizinerin, herrsche dort ein Extremzustand. Einig war sie sich mit Ministerpräsident Kretschmann, dass mehr Geld in die Gesundheit investiert werden müsse. Damit der Zusammenhalt in den Kliniken weiterbestehen könne. Schülersprecher Jonas Thater schilderte die schwierige Situation der Jugendlichen im Online-Unterricht und wünschte sich von den Politikern, dass die Schulen möglichst lange offenbleiben. „Die Schulen sind das Allerletzte, was wir schließen“, versprach Kretschmann.

Der Geschäftsführer der Albwerk-Genossenschaft, Hubert Rinklin, verdeutlichte das Engagement des Unternehmens im Bereich grüner Energie. Er sieht auch beim Thema Klimawandel und Energiewende den Zusammenhalt als besonders wichtig an. Die Akzeptanz der Energiewende sei nur über Bürgerbeteiligung möglich, so wie dies bei Genossenschaften der Fall sei. Seinen Wunsch nach schnelleren Genehmigungsverfahren wollen die Landespolitiker erfüllen. „Wir brauchen mehr grüne Strom“, bekräftige Fraktionsvorsitzender Schwarz und versprach auch, mehr Flächen dafür zur Verfügung zu stellen.

„Dieser Abend war gelebte Demokratie“, freute sich Ayla Cataltepe. Dafür brenne sie und genau das brauche die Gesellschaft, um zusammenzuhalten. „Demokratie müssen wir machen. Und zwar gemeinsam, mit Mut und Zuversicht“.

Der persönliche Austausch mit BürgerInnen ist grünen Politikern besonders wichtig. Sie wollen wissen, was die Menschen im Land bewegt. Und erfahren, welche Ideen die Menschen aus der Region haben, um das Land voranzubringen. Deshalb veranstaltet die grüne Landtagsfraktion im Rahmen ihrer Fraktionsklausuren regelmäßig sogenannte Bürgerdialoge.

Foto ©Lena Lux

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