BWIHK begrüßt 365-Euro-Ticket und sieht deutlichen Nachbesserungsbedarf – BWIHK-Vizepräsidentin Breuning: „Wir sehen die Gefahr eines Flickenteppichs.“

Bei der heutigen Sitzung des Landtags haben die Regierungsfraktionen das 365-Euro-Ticket vorgestellt. Der Baden-Württembergische Industrie- und Handelskammertag (BWIHK) fordert seit Jahren ein Ticket für Auszubildende und Weiterbildende und freut sich über diese erste Ausarbeitung, erwartet aber auch deutliche Nachbesserungen.

„Wir freuen uns, dass das Ticket im neuen Jahr endlich kommen wird. Allerdings sind die Ziele einer sozial und ökologisch nachhaltigen Mobilität nur mit Anpassungen insbesondere bei den Altersgrenzen und der flächendeckenden Umsetzung zu erreichen. Es darf nicht dazu kommen, dass einzelne Auszubildende das Ticket überhaupt nicht nutzen können und ausgegrenzt werden“, betont BWIHK-Vizepräsidentin Marjoke Breuning. Die Herausforderung beim 365-Euro-Ticket sieht der BWIHK darin, dass es zunächst als Förderprogramm mit Teilfinanzierung des Landes läuft. Die Beteiligung der jeweiligen Verkehrsverbünde ist freiwillig. Diese müssen sich erst bewerben und sich mit 30 Prozent an den Kosten beteiligen. „Das birgt die Gefahr eines Flickenteppichs. Mit der Folge, dass in einigen Regionen das Jugendticket nicht genutzt werden kann“, sagt Breuning.

Nicht nachvollziehbar sei zudem, weshalb bei Auszubildenden der Wohnort für die Beantragung des Tickets relevant ist und sie nicht zwischen Ort der Betriebsstätte, Sitz der Berufsschule und dem Wohnort wählen können. „Gerade in ländlichen Regionen sind Benachteiligungen vorprogrammiert, nur weil ein Azubi jenseits der Verkehrsverbundgrenze wohnt. Das ist den Auszubildenden und Betrieben nicht zu vermitteln. Deshalb ist die Landesregierung aufgefordert, eine einheitliche und flächendeckende Lösung zu schaffen.“, so Breuning.

Auch die Altersgrenze (27 Jahre) sieht der BWIHK kritisch. „Gerade Teilnehmer einer Aufstiegsweiterbildung überschreiten diese Altersgrenze oft und profitieren damit nicht vom 365-Euro-Ticket. Wir sehen hier Nachbesserungsbedarf“, sagt Breuning.

 

PM Baden-Württembergischer Industrie- und Handelskammertag

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