Pro Jahr erleiden 270.000 Menschen in Deutschland einen Schlaganfall. Er ist noch immer die dritthäufigste Todesursache und der häufigste Grund für Behinderungen im Erwachsenenalter. Gute Gründe, bei der Aufklärung und der Schlaganfall-Prävention nicht nachzulassen. Am Welt-Schlaganfall-Tag, Freitag, den 29. Oktober 2021 mit dem diesjährigen Motto „Symptome verschwinden – Ursachen nicht!“ laden das Klinikum Christophsbad und die NWZ zu einer Telefonaktion ein. Von 10.00 bis 12.00 Uhr stehen telefonisch zwei Schlaganfallexperten für Fragen rund um Prävention, Akutbehandlung und Nachsorge eines Schlaganfalls zur Verfügung: Prof. Dr. med. Norbert Sommer, Chefarzt der Klinik für Neurologie, mit integrierter regionalen Stroke Unit und Prof. Dr. med. Bernd Tomandl, Chefarzt der Klinik für Radiologie und Neuroradiologie am Klinikum Christophsbad.
Durchwahl Prof. Sommer: 07161 204-278 Durchwahl Prof. Tomandl: 07161 204-279
„Symptome verschwinden – Ursachen nicht!“ lautet das Motto, das die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe zum diesjährigen Welt-Schlaganfall-Tag ausgibt. Das Klinikum Christophsbad ist als zertifizierte Regionale Stroke Unit für die Versorgung der Schlaganfall-Patienten im Landkreis Göppingen zuständig. Dazu gehört auch die Aufklärung über Symptome und Ursachen eines Schlaganfalls, denn „Zeit ist Hirn“ jeder Schlaganfall erfordert einen 112-Notruf. Schlaganfall-Patienten werden von den Ersthelfern des Landkreises in die „Stroke Unit“ des Klinikums Christophsbad gebracht und dort an 365 Tagen im Jahr qualifiziert versorgt.
Ein Schlaganfall entsteht durch eine Hirnblutung oder häufiger durch eine verstopfte Hirnarterie. Er kommt zwar wie aus heiterem Himmel, aber bei den meisten Betroffenen gibt es schon vorher Anzeichen. „Wichtig ist, dass man die Anzeichen eines Schlaganfalls schnell erkennt und handelt“, so Chefarzt Prof. Dr. med. Sommer.
Eine kleine Klappkarte mit dem „Schnell-Test“ kann helfen, bei sich selbst oder bei anderen die Zeichen eines Schlaganfalls zu erkennen.
Rettung mittels Thrombektomie
Die meisten Schlaganfälle werden durch ein Blutgerinnsel verursacht – auch Thrombus genannt – welches ein Blutgefäß im Gehirn verschließt. Die Folge ist, dass Teile des Gehirns nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt werden und damit auch Sauerstoff, Zucker und andere wichtige Nährstoffe Teilen des Gehirns nicht mehr ausreichend zur Verfügung stehen. Seit dem Jahr 2015 ist die Wirksamkeit der Wiedereröffnung eines größeren verschlossenen Hirngefäßes mit Hilfe der sogenannten mechanischen Thrombektomie wissenschaftlich nachgewiesen, jedoch nicht in jeder Klinik umsetzbar. „Von der Leiste aus schieben wir Neuroradiologen einen Katheter bis an die Stelle im Gehirns, wo das Blutgerinnsel eine Arterie blockiert hat“, erklärt Chefarzt Prof. Dr. med. Tomandl. Mithilfe minimal-invasiver Techniken kann der Thrombus dann geborgen und über Hohlkatheter abgesaugt werden. Orientierung über die Gefäßlandschaft des Gehirns erhält der Operateur durch die Angiografie, einer Röntgendurchleuchtungstechnik, die nach Gabe von Kontrastmittel die Gefäße sichtbar macht.
„Pro Jahr führen wir derzeit 65 bis 70 Thrombektomien durch“, berichtet Prof. Dr. med. Tomandl. Das Klinikum Christophsbad ist eine von 204 Kliniken in Deutschland, deren Mitarbeiter das lebensrettende Verfahren beherrschen.
PM Christophsbad GmbH & Co. Fachkrankenhaus KG