Das können wir an dieser Stelle definitiv verneinen, da gerade durch schnelles Einfrieren sehr viele Nährstoffe und Vitamine erhalten bleiben. Warum Tiefgefrorenes und Fertiggerichte trotzdem einen solch schlechten Ruf haben und wie es auch anders geht, zeigen wir im folgenden Artikel.
Schockgefrostete Nahrungsmittel
Schockfrosten ist das derzeit schnellste und gesündeste Gefrierverfahren, bei dem sich eine dünne tiefgefrorene Schicht um die Lebensmittel legt, die das Entweichen von Flüssigkeit verhindert. Hierbei entstehen deutlich kleinere Eiskristalle, die die Zerstörung der Zellmembrane erheblich verringert.
Schockgefrostete Lebensmittel enthalten eine Vielzahl von Nährstoffen und Vitaminen.
Tiefgekühlte Fertiggerichte
Während tiefgefrorenes Obst und Gemüse, besonders wenn es schockgefrostet ist, sehr gut abschneidet, sind tiefgekühlte Fertiggerichte total im Verruf. Das liegt allerdings nicht selten daran, dass man in den Tiefkühltruhen deutscher Discounter und Supermärkte häufig Pommes, Pizza, Currywurst und Co. findet. Diese Gerichte sind meist von Lebensmitteltechniker*innen im Labor kreiert und enthalten Unmengen von Konservierungs-, Farb- und Aromastoffen, Geschmacksverstärkern, Bindemitteln und Emulgatoren. Mit echten Lebensmitteln haben diese “Gerichte” in der Regel nur noch sehr wenig zu tun.
Aber es gibt auch eine gute Nachricht:
Es gibt durchaus sehr gesunde und auch leckere Fertiggerichte auf höchster Bio-Qualität, die aus nachhaltigem Anbau stammen, den Anforderungen ökologischer Erzeugnisse gerecht werden und durch das Schockfrosten weiterhin zahlreiche Nährstoffe und Vitamine enthalten. Weitere Infos zu gesunden und qualitativ hochwertigen Fertigprodukten finden Sie hier.
Der Gefrierprozess
Lebensmittel bestehen in der Regel zum Großteil aus Wasser. Allerdings handelt es sich hierbei nicht um reines Wasser, sondern Wasser, das Salze und andere lösliche Substanzen, die nicht bei 0 °C sondern kurz darunter anfangen zu frieren, beinhalten. Je mehr Substanzen also in diesem Wasser konzentriert sind, desto tiefer liegt der Gefrierpunkt.
Warum schnelles Frosten ideal ist
Entzieht man Lebensmitteln schnell die Wärme, so wird der Bereich der Eiskristallbildung rasch durchschritten. Das bedeutet es setzt eine gleichmäßige Bildung von Eiskristallen in den Zellen und Zellzwischenräumen ein. Weiterhin bilden sich feinkörnige Eiskristalle, die sich gleichmäßig im Lebensmittelgewebe verteilen. Die Diffusion von Wasser aus den Zellen ist in dem Fall fast bedeutungslos für die Zellzwischenräume. All diese Aspekte wirken sich positiv sowie vitamin- und nährstofferhaltend auf die Nahrung aus.
Warum langsames Frosten der Nahrung schadet
Entzieht man Lebensmitteln langsam die Wärme, gelangt aufgrund der Konzentrationsunterschiede mehr Flüssigkeit durch die Diffusion aus den Zellen in die Zellzwischenräume. Ebenso bilden sich durch langsames Frosten größere und gröbere Eiskristalle, da das Wasser über die bereits vorhandenen Eiskristalle läuft und an ihnen hängen bleibt. Weiterhin dehnen sich die Zellzwischenräume aus, die Zellen schrumpfen und verändern ihre Form, großen Eiskristalle können eine mechanische Zerstörung der Zellmembran verursachen und es kann sogar zum Platzen der Zellen kommen. All diese Aspekte beeinflussen die Nahrung sehr negativ und lassen kaum Vitamine und Nährstoffe übrig.
Das Auftauen
Ein weiterer wichtiger Aspekt bei schnell gefrosteten Lebensmitteln ist das Auftauen. Taut man diese Lebensmittel nämlich langsam auf, kann fast die gesamte ausgetretene Flüssigkeit von den Zellen erneut aufgenommen werden. Der eigentliche Saftverlust ist dadurch sehr gering und die Konsistenz und der Geschmack bleibt weitgehend erhalten.
Werden Lebensmittel hingegen langsam eingefroren, ist der Saftverlust wesentlich größer. Aufgrund der Zellveränderung bzw. Zellzerstörung kann nur ein Teil der Flüssigkeit wieder von den Zellen aufgenommen werden. Die Konsistenz und der Geschmack dieser Lebensmittel verändert sich dadurch in den meisten Fällen.
Deshalb unsere Tipps:
- Gefriergut am besten immer im Kühlschrank auftauen und darauf achten, dass die Lebensmittel trocken liegen. Kann das Wasser abtropfen, liegen die Lebensmittel nicht in der Auftauflüssigkeit. Besonders bei Hühnchen oder auch Fisch ist das sehr wichtig, da es sonst zu Salmonellen kommen kann.
- Nach ca. 24h Stunden sollten aufgetaute Lebensmittel spätestens verzehrt sein.
- Im besten Fall bereitet man tiefgefrorene Lebensmittel auch im gefrorenen Zustand zu.
- Und auch das Blanchieren von Gemüse vor dem Einfrieren verkürzt die Garzeit.
- Wer Lebensmittel einfrieren möchte sollte ohnehin auf gute und frische Qualität der Lebensmittel achten.
Wenn man sich nun an die o.g. Tipps bezüglich einfrieren und auftauen hält, kann bezüglich des Geschmacks und auch des Erhalts von Vitaminen und Nährstoffen kaum etwas schief gehen.
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PM