„Gestaltungsbeiräte leisten einen wichtigen Beitrag zu einem lokalen Dialogprozess über die Gestaltung von Gebäuden, Stadt- und Freiraum. Sie sind damit ein bedeutender Faktor für den Erhalt und die Weiterentwicklung qualitätvoller Stadt- und Lebensräume und ortstypischer Gemeindebilder“, so Minister Winfried Hermann zur erstmaligen Förderung von Gestaltungsbeiräten in Städten und Gemeinden durch das Land Baden-Württemberg.
Die Erfahrungen der Kommunen, die bereits über ein derartiges beratendes Expertengremium verfügen, verdeutlichen deren positiven Einfluss auf Planungs- und Bauprozesse und deren erfolgreiche Einbindung in den baukulturellen Diskurs vor Ort. Die steigende Anzahl der Gestaltungsbeiräte in Baden-Württemberg sei auch ein Ausdruck dafür, dass die bauliche Qualität und ein attraktives Stadtbild heute entscheidende Faktoren für die Lebensqualität und für die Wettbewerbsfähigkeit von Kommunen sind.
Ein Gestaltungsbeirat ist ein unabhängiges beratendes Sachverständigengremium, in das Mitglieder unterschiedlicher bau- und planungsverbundener Disziplinen berufen werden. Diese setzen sich vor Ort vor allem mit städtebaulich und bau- oder lokalgeschichtlich bedeutsamen Bauvorhaben auseinander. Die Empfehlungen eines solchen Beirats fließen in die Grundlagen politischer Entscheidungen ein und unterstützen das kommunale Verwaltungshandeln.
„Wir wollen die Arbeit der Beiräte mit den Gemeinderäten und anderen kommunalen Akteuren zusammenführen. Durch regelmäßige öffentliche Debatten kann die Kommune und ihre Verantwortlichen Initiativen und Anstöße aufgreifen und gewinnbringend für alle umsetzen“, so Minister Winfried Hermann.
Mit der Förderung unterstützt das Land Kommunen, die erstmalig einen Gestaltungsbeirat einsetzen wollen. Städtetag und Gemeindetag Baden-Württemberg unterstützen die freiwillige Berufung von Gestaltungsbeiräten in den Kommunen und begrüßen die Förderung von Gestaltungsbeiräten durch das Land. Sie rufen ihrerseits die Kommunen auf, dieses Angebot rege zu nutzen.
„Gestaltungsbeiräte bereichern die fachlichen und politischen Debatten über Baukultur in den Kommunen und tragen somit auch zu einem besseren Verständnis von Planen und Bauen in der Öffentlichkeit bei. Daher begrüße ich die Initiative des Landes und hoffe auf eine rege Beteiligung der Städte und Gemeinden“, so Oberbürgermeisterin Barbara Bosch, Präsidentin des Städtetags Baden-Württemberg.
Roger Kehle, Präsident des Gemeindetags Baden-Württemberg, ergänzt: „Die positiven Ergebnisse, die durch eine konstruktive Zusammenarbeit vor Ort erzielt werden können, sind hinreichend bekannt. Städte und Gemeinden in Baden-Württemberg haben jetzt die Gelegenheit, die Unterstützung des Landes für noch mehr lokale Baukultur wahrzunehmen.“
Anträge können Kommunen bis zum 30. Oktober 2015 beim Ministerium für Verkehr und Infrastruktur Baden-Württemberg stellen. Weitere Informationen können unter www.mvi.baden-wuerttemberg.de/de/planen-bauen/staedtebau/baukultur abgerufen werden.
PM