Zur aktuellen Diskussion über die Digitalträgheit in der Weiterbildung erklären Margit Stumpp, Sprecherin für Bildungspolitik, und Beate Walter-Rosenheimer, Sprecherin für Aus- und Weiterbidung:
Weiterbildung in Deutschland ist nach dem jüngsten OECD-Bericht geprägt von Dezentralisierung, Föderalismus, Wettbewerb der Anbietenden, Selbstverantwortung der Unternehmen und der Weiterbildungsträger. Die Große Koalition hat es verpasst, dieser Landschaft transparentere Strukturen zu geben. Sie hatte die Chance mit der Nationalen Weiterbildungsstrategie, hat sie aber ambitionsfrei verstreichen lassen. Weder wurden konkrete Ziele vereinbart noch ein auf verlässliche Daten gestütztes Vorgehen entwickelt.
Diese Mutlosigkeit hat sich auch in der Enquete-Kommission „Berufliche Bildung in der digitalen Arbeitswelt“ abgebildet, die keine gemeinsame Strategie entwickelte zu den Anforderungen an die Weiterbildung, einem Thema, das sich angesichts des Fachkräftebedarfs hierzulande aufdrängt. Dabei müssen wir Weiterbildung digital neu denken. Die Potenziale der Digitalisierung sind immens und müssen strukturell begleitet werden, vor allem in der Vermittlung digitaler Kompetenzen der Weiterbildner*innen und für das lebensbegleitende Lernen. Wir brauchen einen modernen Bildungsföderalismus, der Digitalisierung als Daueraufgabe und über die ganze Bildungskette hinweg in den Blick nimmt. Wir brauchen medienpädagogische Konzepte zur individuellen Förderung und für besseren Lernerfolg. Unterstützen können dabei eine bessere Vernetzung sowie die Nutzung von hochwertigen Bildungsplattformen.
PM BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Deutschen Bundestag