COP26: Fokus auf Lebensmittel richten! Die Klimainitiative von Slow Food startet am 26. Juni mit einer 24-stündigen Online-Konferenz, um den Fokus der weltweiten Debatte auf das Lebensmittelsystem zu richten

Die Klimakrise beherrscht die Schlagzeilen. Ihre verheerenden Folgen gelten inzwischen als Notstand, auf den hier und jetzt reagiert werden muss. Von der nächsten Klimakonferenz, die kommenden November in Glasgow stattfindet, erwartet sich die Welt wirkungsvolle Lösungen. 

Lebensmittel müssen in den Fokus der Debatte rücken. Um das zu gewährleisten, organisieren Slow Food und Slow Food UK am 26. Juni die Slow Food Klimainitiative, einen 24-stündigen Online-Marathon mit einer Mischung aus Filmen, Podiumsdiskussionen und Debatten, an denen Wissenschaftler, Bürger, Bauern, junge Menschen und Konsumenten aus aller Welt mitwirken. Dabei kommen auch Vertreter aus dem globalen Süden zu Wort, sowie Frauen und indigene Menschen aus allen Ecken und Enden der Welt, die sonst wenig Gehör finden.

„Im Hinblick auf die COP26 diesen November ist das vielleicht unsere letzte Chance zu verhindern, dass sich unser Planet um mehr als 1,5° C erwärmt.  Die Konferenz soll deutlich machen, dass die Lösung unsere Nahrungsmittel sind. Gleichzeitig möchten wir die Aufmerksamkeit auf Personen lenken, die sonst wenig zu Wort kommen und zeigen, welch verheerende Folgen der Klimawandel für Gemeinschaften rund um die Welt hat“, so Shane Holland, Vorstandsvorsitzender von Slow Food UK.

Bei den Diskussionen und Maßnahmen zum Klimawandel geht es in erster Linie um Energie, fossile Brennstoffe, Transportwesen und Industrie. Doch das Lebensmittelsystem ist einer der Hauptverursacher des Klimawandels, der veränderten Landnutzung, der Ausbeutung von Süßwasserressourcen und der Verschmutzung von aquatischen und terrestrischen Ökosystemen.[1]

Der kürzlich erschienene Sonderbericht zu Klimawandel und Territorium des Zwischenstaatlichen Expertengremiums für Klimaänderungen (Intergovernmental Panel on Climate Change, IPCC) schrieb dem Lebensmittelsystem zwischen 11 und 19 Milliarden Tonnen an Emissionen pro Jahr zu, angefangen bei der  veränderten Landnutzung über die Lebensmittelproduktion bis hin zu Verpackung und Abfallwirtschaft. Das entspricht über einem Drittel der Gesamtemissionen.

Aus diesem Grund brauchen wir dringend einen Paradigmenwechsel beim Umgang mit dem Klimawandel. Bei der COP26 müssen Themen wie verbesserte Landwirtschaftspraktiken, Lebensmittelproduktion und –versorgung angegangen werden, ebenso wie Veränderungen der Ernährungs- und Konsumgewohnheiten. Die Lösungen, die Slow Food und ein großer Teil der Zivilgesellschaft und der Umweltschutzbewegungen aufgezeigt haben und bei ihren Projekten auf der ganzen Welt umsetzen, sollten ernst genommen werden.

Die Klimainitiative von Slow Food wird am 26. Juni um 11 Uhr (Londoner Zeit) von Carlo Petrini, Internationalem Präsidenten von Slow Food, Edie Mukiibi, Vizepräsidenten von Slow Food, sowie Shane Holland, Vorstandsvorsitzendem von Slow Food UK, mit einer Botschaft des  COP26-Kabinettsbüros der britischen Regierung eröffnet.

Bei der Veranstaltung kommen verschiedene Vertreter aus Europa und allen anderen Kontinenten zu Wort, einschließlich Kaffeebauern von den Galapagosinseln, nomadische Sami-Rentier-Hirten aus Nordeuropa, junge indigene Aktivisten aus Brasilien, der engagierte französische Chefkoch mit drei Michelin-Sternen Olivier Rollinger, Olivenölproduzenten aus Jordanien bis Italien, Umweltaktivisten wie die Inderin Sunita Nairain sowie Bauern aus Kuba, Europa und den USA.

Zu den namhaften Referenten gehören Prof. Michael Lee, Vizerektor der Harper Adams University; Prof. Alana Mann, Sydney University; Patrick Holden, Direktor des Sustainable Food Trust; Marianne Landzettle, Journalistin und Autorin; Vickie Hurd, Leiterin für nachhaltige Landwirtschaft, Sustain; sowie Peter Grieg von Regenerative Landwirtschaft, Pipers Farm.

Unter slowfoodclimateaction.com finden Sie das vollständige Programm und können sich kostenlos für alle Veranstaltungen registrieren.

 

PM Slow Food International

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