Landrat Edgar Wolff: Menschen in Geislingen sollen sich angesprochen fühlen, das Angebot der „Praxisklinik“ auch anzunehmen.

Es wird noch viel zu besprechen geben, so die Klinikleitung auf einer Pressekonferenz am heutigen Mittwoch, aber die Rahmenbedingungen sind jetzt klar. Die Betten werden reduziert auf 30 Betten für die Innere, 8 Betten für die Palliativabteilung und vier Überwachungsbetten. Ab 2024, bzw. mit Fertigstellung des Klinikneubaus, fallen dann auch diese Betten weg. Eventuell gibt es aber in Verbindung mit der Notfallversorgung aber noch Möglichkeiten, die Überwachungsbetten zu erhalten.

Eindringlich fordern der Landrat und die Klinikleitung die Bürger der Raumschaft Geislingen auf, das verbleibende Angebot, allen Voran die Notfallversorgung, zu nutzen.

Jetzt heißt es für die Bürger: nicht warten, bis der Hausarzt wieder öffnet, sondern sofort in die Notaufnahme der Klinik. Auch am Wochenende und in der Nacht.

Denn die Notfallversorgung wird nach circa 18 Monaten evaluiert. Das bedeutet, es wird dann anhand der Zahlen entschieden, ob es betriebswirtschaftlich haltbar ist, das jetzt beschlossenen 24/7 (24 Stunden an 7 Tagen in der Woche) Angebot zu halten. Wenn nicht, ist eine Reduzierung oder auch eine komplette Aufgabe der Notfallversorgung möglich.

Ansonsten wird es ab 2024 nur noch eine ambulante Versorgung in Geislingen geben (siehe Schaubilder). Eingipsen eines Armes ja. Operieren eines offenen Bruchs nein. Operationen gibt es nur noch in Göppingen.

Vieles Weitere ist noch in der Schwebe, bzw. muss noch mit der Landesregierung und den Kostenträgern abgestimmt werden. Für die mögliche Kurzzeitpflege, die Beatmungswohngemeinschaften werden noch Betreiber gesucht. Auch, ob es im dann leerstehenden Gebäude ein Hospiz, ein Betreutes Seniorenwohnheim oder ein Alten-/Pflegeheim gibt, ist noch offen. Hier werden die Gespräche mit möglichen Betreibern noch geführt werden.

Landrat Wolff sagte aber zu, die Öffentlichkeit über jedes „positive“ Ergebnis sofort zu unterrichten.

Gesucht werden soll auch das Gespräch mit den niedergelassenen Ärzten in der Raumschaft Geislingen: Es gibt keinen Grund, Patienten nicht zur Behandlung in die Göppinger Klinik zu schicken, so die Geschäftsführer der ALB FILS KLINIKEN GmbH, Dr. Ingo Hüttner und Wolfgang Schmid.

Am 8. Juni gibt es in Geislingen eine Mitarbeiterversammlung, um die Mitarbeiter zu informieren. Weiterhin gibt es dann in Geislingen Sprechstunden der Personalabteilung, Gespräche mit dem Personalrat über Interessensausgleiche für wechselwillige Mitarbeiter. Rund 60 MitarbeiterInnen werden weiterhin in Geislingen gebraucht, und das ohne die geplante Kurzzeitpflege, so Wolfgang Schmid.

Joachim Abel

Permanentlink zu diesem Beitrag: https://filstalexpress.de/lokalnachrichten/121898/

Schreibe einen Kommentar