Internationaler Tag gegen Lärm; BUND: Neue Landesregierung muss Lärmschutz als Schwerpunkt im Koalitionsvertrag verankern

Der Umweltverband fordert die Koalitionspartner Grüne und CDU auf, eine neue Mobilitätskultur zu fördern – für weniger Lärm und gesunde Bürgerinnen und Bürger. 

Anlässlich des bevorstehenden Internationalen Tags gegen Lärm am 28. April fordert der BUND Baden-Württemberg die Koalitionspartner Grüne und CDU auf, den Schutz der Bürger*innen vor Verkehrslärm zu einem Schwerpunkt im neuen Koalitionsvertrag zu machen. „75 Prozent der Menschen fühlen sich in ihrem Wohnumfeld durch Straßenlärm gestört oder belästigt. Vor allem trifft es die ärmeren Bevölkerungsgruppen, die oft an hoch belasteten Hauptverkehrsstraßen wohnen. Ihre Gesundheit ist massiv bedroht. Die neue Landesregierung hat es in der Hand, hier wirksam Abhilfe zu schaffen.  Das beste Mittel gegen den gesundheitsschädlichen Lärm sind weniger Autos auf unseren Straßen und ein langsamerer Verkehr – eine neue Mobilitätskultur. Dies muss sich im neuen Koalitionsvertrag widerspiegeln“, betont Sylvia Pilarsky-Grosch, Landesvorsitzende des BUND Baden-Württemberg.

Handlungsbedarf sieht der BUND in folgenden Bereichen:

Radfahren und Laufen sind leise und können in Städten und Gemeinden eine Menge Autoverkehr ersetzen. Dazu braucht es aber mehr Platz, es müssen Straßen umgestaltet, Autofahrspuren zu Radwegen umgewidmet, Parkplätze zurückgebaut werden. Um das finanzieren zu können, muss die Politik mehr Finanzmittel vom Straßenbau umschichten und die Förderung eines Neubaus von Straßen deutlich zurückfahren.
Notwendig ist eine generelle Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 Stundenkilometern innerorts. Denn 30 km/h gegenüber 50 km/h wird von den Menschen wahrgenommen wie eine Halbierung des Verkehrs. Wir erwarten hier ein eindeutiges Engagement des Landes auf Bundesebene und über den Bundesrat.
Auch Bahnen und Busse können das Verkehrsaufkommen verringern und damit für mehr Ruhe entlang der Straßen sorgen. Ihr Potenzial wird diesbezüglich nicht ausgeschöpft. Neue Fahrzeuge, neue und ausgebaute Schienen, bessere Angebote kosten viel Geld. Seit Jahren wird daher über eine Nahverkehrsabgabe diskutiert. Hier muss die Landesregierung endlich den Stillstand beenden und die Rechtsgrundlagen dafür schaffen, dass die Gemeinden diese Abgabe endlich erheben können.

 

PM Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Landesverband Baden-Württemberg e.V.

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