„Wir sind bestürzt über die Hiobsbotschaft aus unserem Salacher Vorzeigeunternehmen EMAG, wonach rund 125 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter abgebaut werden sollen. Auch wenn es mehrere Ursachen geben mag, ist dies ein schrilles Warnsignal, dass wir um Arbeitsplätze und um die industrielle Basis unserer Gemeinde kämpfen müssen!“, so die SPD-Gemeinderatsfraktion Salach in ihrer jüngsten Sitzung. Gemeinderat Peter Hofelich: „Es kann im Strukturwandel natürlich nur den Weg nach vorne geben. Neue innovative Gründungen und Ausgründungen fördern, auf wirtschaftliche Vielfalt setzen, aber auch enge Kommunikation mit den ansässigen industriellen Bestandsunternehmen halten, was die Kommune für Stabilität bei Arbeitsplätzen, Infrastruktur und Flächen tun kann!“
Zwei brisante Themen beschäftigten die 8-köpfige Fraktion in ihrer Sitzung am vergangenen Donnerstag, neben der Vorbereitung der nächsten Gemeinderatssitzung: die vorauseilenden Krisen-Nachrichten von der EMAG und die Aufwallungen zu den veränderten Müllgebühren des Landkreises. Zur Situation des Maschinenbaus gab Gemeinderat Prof. Markus Ledermann, Mechatronik-Experte, eine sachverständige Einschätzung: Neben den weltwirtschaftlichen Strukturveränderungen und den Umsatz-Dämpfungen durch die Corona-Pandemie sei es selbstverständlich „die Transformation der Automobilwirtschaft hin zu neuen Antriebstechnologien, welche den Maschinenbauern weniger komplexe Produkte als beim Verbrenner bringt und damit das Produktionsvolumen reduziert“. Angesichts der auch verringerten Teilezahl, insbesondere bei Elektromotoren, sei zu erwarten, dass auch die klassischen Zulieferer erfasst werden. „Die SPD in der Mitte-Fils-Gemeinde wird nicht locker lassen, dass unser Salach sich im Strukturwandel ökonomisch, ökologisch und sozial behauptet. Nicht umsonst haben wir Kapazitäten für überbetriebliche Weiterbildung im neuen Schachenmayr-Areal vorgeschlagen“, so Gemeinderat Alexander Gaugele, beruflich ein Umwelt-Fachmann. Einstweilen erwarte die SPD von den Verantwortlichen der EMAG, hielt die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Annette Schweiß fest, „dass bei allen Entlassungen die Fürsorge, insbesondere bei jungen Familien, strikter Grundsatz über die gesetzlichen Regelungen hinaus ist!“
Zu den Müllgebühren berichtete Peter Hofelich, der Salach, Eislingen und Ottenbach auch als Kreisrat vertritt: „Das Kreislaufwirtschaftsgesetz, welches Restmüll eindämmen und verwertbaren Müll erhöhen soll, ist die verbindliche Grundlage der neuen Regelung. Das ist ökologisch und ökonomisch sinnvoll. Wer dagegen verstößt, etwa durch illegale Müllablagerung, macht sich im übrigen strafbar. Wie das Ganze sozial vertretbar wird, entscheidet sich an den noch festzusetzenden neuen Müllgebühren. Hier wird die SPD im Kreistag eine klare Haltung für sozial verträgliche Gebühren und spezifische Regelungen, etwa für junge Familien mit Babies, aber auch für Betagte einnehmen. Dass alles von Seiten des AWB kommunikativ noch besser hätte ablaufen können und der Zeitversatz zwischen AWB-Kunden-Information und Kreistags-Entscheidung unglücklich ist, ist allerdings klar! Da sind wir als Fraktion dran, einen anderen Ablauf zu erreichen“. Peter Hofelich erinnerte aber auch: „Wir könnten schon längst die Bio-Tonne, statt der blauen Beutel, im Landkreis haben, wenn mehr Wähler in der Vergangenheit die SPD gestärkt hätten. Und wir hätten unser Müllheizkraftwerk in kommunaler Hand behalten, wenn es nach der SPD gegangen wäre!“ Insofern empfehle sich für manche eine politische Bewertung statt bloßer Wut-Briefe.
PM SPD Gemeinderatsfraktion Salach