Tarifrunde Groß- und Außenhandel Baden-Württemberg – ver.di fordert Tariferhöhungen von 5,5 %, mindestens um 150 €

Die Große Tarifkommission der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) für den baden-württembergischen Groß- und Außenhandel hat heute folgende Tarifforderungen für die anstehende Tarifrunde zu Löhnen, Gehältern und Ausbildungsvergütungen beschlossen:

– Erhöhung der Löhne und Gehälter um 5,5 %, mindestens um 150 €;

– ein tarifliches Mindestentgelt von 12,50 € pro Stunde,

– Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 100 €,

– die neuen Tarifverträge sollen für eine Laufzeit von 12 Monaten vereinbart und

– für allgemeinverbindlich erklärt werden.

Zur Begründung dieser Forderungen verweist die Tarifkommission darauf, dass die Beschäftigten im Groß- und Außenhandel in der Pandemie unter deutlich erschwerten Arbeitsbedingungen und stark gestiegenem Arbeitsdruck dafür gesorgt haben, dass trotz schwieriger Rahmenbedingungen sehr gute Umsätze und Gewinne in weiten Teilen der Branche erzielt wurden. In Baden-Württemberg sind 2020 die Umsätze real um 4,5% im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. In Fällen, wo Unternehmen aufgrund der aktuellen Krise in eine wirtschaftliche Notlage geraten sind, ist ver.di zu Verhandlungen über Regelungen bereit, mit denen unter Einbeziehung von Zukunfts- und Beschäftigungssicherung angepasste tarifliche Lösungen erzielt werden sollen.

Tarifliche Erhöhungen sind nach Ansicht der ver.di-Tarifkommission dringend nötig, um der drohenden Altersarmut für viele Beschäftigte im Groß- und Außenhandel entgegenzuwirken. Bei einem Rentenniveau von 50% des letzten Nettoentgelts ergibt sich bei einem Einkommen von 2.500 € und 35 Arbeitsjahren ohne Unterbrechung eine monatliche Bruttorente von lediglich 937 €. „Die Beschäftigten im Groß- und Außenhandel haben ein Recht darauf, nach ihrem harten Arbeitsleben ein würdevolles Leben ohne große finanzielle Sorgen führen zu können. Dafür müssen wir gemeinsam – auch in dieser von der Pandemie geprägten schwierigen Zeit – kämpfen“, erklärt der ver.di-Verhandlungsführer Bernhard Franke.

Die ver.di-Tarifkommission hatte bereits am 23. Februar beschlossen, die Entgelttarifverträge zum 31. März 2021 zu kündigen. Die ersten beiden Termine für Tarifverhandlungen wurden bereits für den 12. April und 5. Mai festgelegt – Verhandlungsorte stehen noch nicht fest.

 

PM ver.di Landesbezirk Baden-Württemberg

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