BWIHK: Appell zur Stärkung der dualen Ausbildung – Aktuell genügend Ausbildungsplätze im Angebot

Der Baden-Württembergische Industrie- und Handelskammertag (BWIHK) appelliert an alle Akteure, sich gemeinsam für die duale Ausbildung stark zu machen und für die Betriebe mehr Anreize zu schaffen, damit diese sich auch unter den schwierigen Rahmenbedingungen durch Corona in der Lage sehen, weiter auszubilden.

Schnelle Öffnungs-, Impf- und Teststrategie statt zusätzlicher Belastungen für Betriebe

Dabei müsse jeder Zwang, wie zum Beispiel Ausbildungs- und Übernahmegarantien, der die ohnehin durch Corona stark in Mitleidenschaft gezogenen Unternehmen noch mehr unter Druck setzt, vermieden werden. „Was nützt einen Ausbildungsgarantie, wenn viele Betriebe nur auf Sicht fahren können und nicht einmal wissen, ob das Unternehmen die Krise überstehen wird“, sagt Marjoke Breuning, BWIHK-Vizepräsidentin und Präsidentin der IHK Region Stuttgart, die beim BWIHK für Ausbildungsfragen zuständig ist. Wenn ein Betrieb seit Monaten geschlossen und die Ausbildungsgrundlage bereits nahezu weggebrochen ist, dann kann auch keine Übernahme in ein Anstellungsverhältnis erfolgen, das automatisch in die Kurzarbeit führen würde. Was wir jetzt brauchen, ist eine überlegte und kluge Öffnungsstrategie für die vom anhaltenden Lockdown betroffenen Unternehmen und zügige Impf- und Testkampagnen.

Genügend freie Lehrstellen im Angebot

Vielmehr weist die Präsidentin darauf hin, dass aktuell genügend Lehrstellen vorhanden sind. Die Regionaldirektion der Arbeitsagentur Stuttgart hat Ende Januar landesweit 31.080 Bewerber gemeldet. Das ist ein Rückgang von 17,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dem standen 53.495 gemeldete Ausbildungsstellen  gegenüber. Dies entspricht einem Rückgang von 11,3 Prozent. Rechnerisch sind damit ausreichend Angebote vorhanden. Statt Ausbildungsgarantien zu erzwingen, bestehe dringender Handlungsbedarf, die Ausbildungsprämie nachzubessern und die Förderbedingungen des Bundes zu verbessern.

Ausstattung der Berufsschulen verbessern

Breuning weist auch darauf hin, die personelle und technische Ausstattung der Berufsschulen zu verbessern, damit auch unter den aktuellen Bedingungen des Lernens zu Hause die Auszubildenden gut voran kommen und ihren Abschluss machen können. „Die Qualität der Ausbildung muss auch während der Corona-Pandemie sichergestellt werden. An dieser Stelle dürfen keine Abstriche gemacht werden“, bestätigt Breuning. Die Unternehmen seien sich ihrer Verantwortung sehr wohl bewusst und sind beim Thema Digitalisierung auf einem guten Stand.

 

PM Baden-Württembergischer Industrie- und Handelskammertag

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