Seit Jahren herrscht Uneinigkeit zur richtigen Übersetzung der IHK-Fortbildungsabschlüsse zwischen der IHK-Organisation im Land und dem baden-württembergischen Wissenschaftsministerium. Dabei haben umfangreiche Diskussionen mit der Politik und auch Landtagsanfragen bis heute nicht zu einem befriedigenden Ergebnis führen können.
„Es ist für viele Absolventen ein Ärgernis und auch im beruflichen Kontext mit Schwierigkeiten verbunden, dass es für bundeseinheitliche Abschlüsse wie Industriemeister (m/w/d) oder Fachwirte (m/w/d) nicht auch bundeseinheitliche Übersetzungen ins Englische gibt“, bringt Petra Brenner, Leiterin Bildung bei der im Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertag (BWIHK) in Bildungsfragen federführenden IHK Reutlingen, den zentralen Diskussionsgegenstand auf den Punkt. „Je nach Bundesland wird zum Teil anders verfahren. So haben scheinbar die Ministerien in Bayern keine Bedenken, den Geprüften Wirtschaftsfachwirt mit »Bachelor Professional of Business (CCI)« zu übersetzen, während in Baden-Württemberg die Übersetzung »Professional of Economic Business (CCI)« lauten muss.“
Nach Meinung des Wissenschaftsministeriums in Stuttgart dürften die Bezeichnungen »Bachelor« und »Master« nur im wissenschaftlichen Kontext verwendet werden. Trotz dem Zusatz »Professional« werde eine Verwechslungsgefahr mit akademischen Graden gesehen und die Verwendung deshalb bislang untersagt. Im Lichte des neuen Berufsbildungsgesetzes, welches seit 1. Januar 2020 ausdrücklich die Bezeichnungen »Bachelor« oder »Master Professional« für die Abschlüsse der Höhere Berufsbildung vorsehe, müssen die Übersetzungshilfen dringend neu überdacht und entsprechend angepasst werden. „Vor diesem Hintergrund wurde vom BWIHK erneut ein Schreiben an die Wissenschaftsministerin mit der Bitte auf den Weg gebracht, die neuen Übersetzungen für alle Abschlüsse zuzulassen. Wir wollen gemeinsam mit der Landesregierung an der Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung arbeiten und hoffen jetzt auf eine zügige Umsetzung, so Weiterbildungsexpertin Petra Brenner abschließend.
PM Baden-Württembergischer Industrie- und Handelskammertag