Das im Oktober aufgrund eines positiven Coronatests ausgefallene Bundesligaspiel der FRISCH AUF Frauen bei den „Flames“ wird an diesem Samstag um 18 Uhr nachgeholt
Erst Bietigheim, dann Blomberg, jetzt Bensheim: Die B-Wochen enden für die Göppinger FRISCH AUF Frauen an diesem Samstag um 18 Uhr (live im Internetstream bei sportdeutschland.tv) mit dem Nachholspiel bei den „Flames“ der HSG Bensheim/Auerbach. Trainer Nico Kiener und seine Schützlinge hoffen, dass ihnen nicht nur gute Haltungsnoten vergeben werden, sondern vielleicht auch ein Punkt oder gar zwei Zähler herausspringen. „Bensheim spielt eine sehr gute Runde, aber wenn es uns gelingt, die Konstanz höher zu halten und die Minuten wie nach dem 14:17 in Blomberg zu verkürzen und die Partie bis in die Endphase offen zu gestalten, haben wir durchaus eine Chance, auch wenn wir wie gegen Blomberg als Außenseiter in die Begegnung gehen“, sagt Nico Kiener. Der Coach, der am Dienstag seinen 42. Geburtstag feierte und nun seine zweite Trainingswoche mit dem Team absolviert hat, will trotz der schwierigen Ausgangslage nicht zu sehr den Blick auf die Tabelle und die Partien der Konkurrenz richten. „Das bringt uns ja auch nicht weiter. Jeder weiß um die Situation, aber wir müssen uns auf uns konzentrieren und uns auf jede Partie gut vorbereiten. Wir hatten diese Woche eine hohe Intensität im Training. Die Mannschaft hat sehr gut mitgezogen und möchte den Klassenerhalt gemeinsam bewerkstelligen. Dafür müssen wir im Training viel machen und im Spiel viel richtig machen.“
Seit Mittwoch hat der Göppinger Übungsleiter eine weitere Option in seinem Kader: Mittespielerin Louisa Wolf kam aus Neckarsulm und soll das Göppinger Angriffspiel beleben. Der Zugang fördere den Konkurrenzkampf. Jeder wolle sich nun besonders durch gute Trainingsleistungen für einen Einsatz empfehlen. Mit der Abwehrarbeit seines Teams war der Göppinger Trainer in Blomberg weitgehend zufrieden, nun sollen Fortschritte im Angriff erfolgen, der beim 22:29 das Problem darstellte. Bis zum 14:17 sei der erste Auftritt unter seiner Regie ok gewesen. Man habe mithalten und am Gegner dranbleiben können. Die letzten zehn Minuten entschieden die Göppingerinnen mit 8:3 für sich und sorgten nach einem 14:26 und den zehn torlosen Minuten zuvor noch für ein versöhnliches Endresultat. Dieses soll beim Nachholspiel in Bensheim noch freundlicher aussehen. Dafür müsse man alles reinwerfen und die Fortschritte aus dem Training auf die Platte bringen. Jede Spielerin sei gefordert, ihren Beitrag dazu zu leisten, dass die „Flames“ rund um das Göppinger Gehäuse keinen Flächenbrand entfachen können.
„Wir müssen stark und stabil in der Abwehr stehen. Wir haben in Blomberg schon einiges richtig gemacht, aber es muss sich alles noch einspielen“, sagt Spielführerin Iris Andjic. Wichtig sei, im Angriff konsequenter und gefährlicher zu agieren. Sollte es am Ende nicht mit einem Sieg klappen, „wollen wir zumindest mit einem guten Gefühl nach Hause fahren, dass wir alles investiert und versucht haben, die beiden Zähler zu holen“. In ihrem Vorhaben bestärken werden die FRISCH AUF Frauen die Ergebnisse, die die Liga Woche für Woche zu Tage bringt. Es ist alles möglich, so auch in Bensheim beim Team von Trainerin Heike Ahlgrimm, das nach einem Traumstart sich einige Zeit ganz oben in der Tabelle einnisten konnte. In den vergangenen Wochen rutschte Bensheim etwas ab, liegt nach dem jüngsten 37:24-Kantersieg gegen Mainz mit 16:12-Zählern auf Rang sieben. Die Weiterentwicklung vom Kellerkind zu einem soliden Mittelfeldteam, das wie in dieser Spielzeit geschehen sogar beim Thüringer HC (32:28) gewinnen kann, trotz des Abgangs von Toptorschützin Julia Maidhof nach Bietigheim, hat die Verantwortlichen zu weiterer Kontinuität veranlasst: Der Vertrag mit Ahlgrimm wurde vorzeitig bis 2024 verlängert. Die langjährige Bundesligaspielerin von Bayer Leverkusen trainiert die „Flames“ seit 2015 und führte diese zwei Jahre danach ins Oberhaus. Auch Kreisläuferin Dionne Visser trägt weiterhin den Dress des Teams aus Südhessen, dessen beste Werferin Lisa Friedberger (72/38) ist.
Frank Höhmann