Aus dem Gemeinderat Hattenhofen

Photovoltaik: Gemeinderat diskutiert über zweite Anlage auf dem Schuldach – Wer wird Betreiber?

Die Entscheidung über Installation und Betrieb einer weiteren Solaranlage auf dem Dach der Grundschule hat der Gemeinderat zurückgestellt. Bürgermeister Jochen Reutter soll noch mehrere offene Fragen aufarbeiten. In der Sitzung hatte Dieter Nemec aus Heiningen, Vorsitzender der Bürgerenergiegenossenschaft Voralb-Schurwald (BEG), das Interesse der BEG bekundet. Hattenhofen ist Mitglied in dieser Gesellschaft, die 2009 gegründet wurde, mittlerweile 338 Mitglieder hat und 752.000 Euro Geschäftsanteile auf elf Photovoltaik-Anlagen. Anders als der kürzlich vorgestellte Bericht der kreiseigenen Energieagentur sieht Nemec auf dem freien Schuldach eine Kapazität von bis zu 35 Kilowatt. Der Landkreisgutachter hatte auf Grundlage von Google Maps 27 Kilowatt Höchstleistung errechnet. Dies hat Nemec nach einer Ortsbegehung mit dem gemeindlichen Hausmeister Gerhard Wagner und anhand der Baupläne ermittelt. Allerdings brauchte man, so Nemec, zusätzliche Messeinrichtungen und einen Schrank, was im Technikraum der Schule zu Platzproblemen führen könnte. Der Strom der im Jahr 2005 auf dem alten Schuldach errichteten Anlage wird voll ins Netz eingespeist und vom Versorger vergütet. Die bis zu 60 neuen Module auf dem Dach des Neubaus würden Strom erzeugen, der zunächst im Haus verbraucht wird, während nur der Rest eingespeist wird. An jährlichem Ertrag aus Dachpacht und Gewerbesteuer könne die Gemeinde, wenn sie die Fläche an die BEG verpachtet, rund 300 Euro im Jahr erzielen, hat Dieter Nemes ausgerechnet, und erhalte zudem günstigen Strom vom eigenen Dach.

Interessant findet Nemec auch die anderen Dachflächen wie auf dem Bauhof oder auf dem Schützenhaus und vor allem eine mögliche Freiflächenanlage auf der renaturierten Deponie hinter den Sportplätzen. Dort könnte man eine Anlage mit 750 Kilowatt errichten. Zunächst aber müsse der Gemeinderat grundsätzlich entscheiden, ob die Gemeinde eine Anlage auf dem Schuldach selbst betreibe oder an die BEG abtrete.

Ein sehr guter Vortrag, so ein Gemeinderat, aber was habe die Gemeinde für einen Vorteil, wenn die BEG einsteige? Wenn die Gemeinde das Projekt selber betreibe, könne sie für zehn bis zwölf Cent Strom erzeugen und verbrauchen. Ein Energiespeicher in der Schule scheide aus, da der Verbrauch überwiegend tagsüber stattfinde. Der gemeindliche Hausmeister sei in dem Thema sehr gut drin und könne die neue Anlage überwachen. Wenn die Gemeinde die Anlage selber betreibe, räumte Dieter Nemec ein, sei sie finanziell besser dran als bei einer Beauftragung der BEG. Aber sämtliche dann auftretenden technische Probleme müsse die Gemeinde selber lösen, dies könne die Verwaltung nicht selbst leisten. Die BEG dagegen habe Erfahrung mit diesen immer Anlagen und auch die Zeit, sich damit zu befassen.

Bürgermeister Jochen Reutter will das Thema in der nächsten Gemeinderat Sitzung zur Abstimmung bringen.

 

PM Gemeindeverwaltung Hattenhofen

 

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