Für die schnellstmögliche Einführung von Selbsttests (auch Heim- oder Eigentests genannt) als weitere wirksame Maßnahme gegen die Corona-Pandemie hat sich die Bundestagsabgeordnete Hilde Mattheis aus Ulm beim „Virtuellen Roten Treff“ der Eislinger SPD am Donnerstagbend ausgesprochen.
Sie gehe davon aus, so Mattheis, dass die SPD-Bundestagsfraktion einen ent-sprechenden Vorschlag bei der tags darauf stattfindenden Sitzung beschließen und in den Krisenstab der Regierungskoalition einbringen werde. Die Selbst-tests befänden sich kurz vor der offiziellen Zulassung, berichtete die Abgeord-nete aus den Vorberatungen im Gesundheitsausschuss, dem sie angehört. Sie verspricht sich davon mehr Eigenverantwortung und mehr Aufgeschlossenheit für die Bekämpfung des Virus.
Kritik übte Mattheis daran, dass bisher keine „Kohortenstudie“ vorliege, die zuverlässigere Erkenntnisse über die Infektionsherde und -wege erbringen könnte und konkretere Empfehlungen an die Politik ermöglichen könnte.
Die Krise habe gezeigt, so Mattheis weiter, dass das Öffentliche Gesundheits-wesen auf eine Katastrophe dieses Ausmaßes nicht vorbereitet gewesen sei und für die Zukunft schlagkräftiger und professioneller organisiert werden müsse.
Sie bezeichnete die vor Jahren erfolgte Abschaffung des Bundesgesundheits-amts durch den damaligen Gesundheitsminister Seehofer als großen Fehler, der umgehend korrigiert werden müsse. Mattheis sagte, „eine starke oberste Bundesbehörde hätte auch die teils auffälligen Profilierungsrunden der Ministerpräsidenten vermeiden können“, weil eine starke Behördenleitung effektivere und schnellere Handlungweisen hätte umsetzen können.
Dagegen lobte Mattheis ausdrücklich den aktuellen Gesundheitsminister Jens Spahn, der fast alles richtig gemacht und auch bei der Bestellung und Beschaffung des Impfstoffes nicht versagt habe. Sie betonte, dass nicht von zu wenigem Impfstoff ausgegangen werden könne, sondern teils erhebliche Anlaufschwierigkeiten an mehreren Stellen eine unliebsame Verzögerung verursacht hätten, die „bald der Vergangenheit angehören.“
Schließlich vertrat die Abgeordnete die Auffassung, dass neben den Maßnah-men im Lock-down die soziale Komponente angemessene Strategien erfor-dere, wie die Auswirkungen auf die gesellschaftlichen Verhältnisse in Griff genommen werden könnten. Um Familien und Kinder sowie um das einge-brochene Kulturleben müsste sich die Politik in besonderer Weise kümmern. „Gerechtigkeit und Solidarität müssen dabei eine große Rolle spielen“, betonte die SPD-Parlamentarierin. Dann sei auch statt des nur virtuellen Kontakts endlich wieder ein persönliches Treffen im Biergarten möglich“, machte Mattheis Mut.
PM SOZIALDEMOKRATISCHE PARTEI DEUTSCHLANDS (SPD) ORTSVEREIN EISLINGEN/FILS