19 597 Frauen und Männer waren im Dezember arbeitslos gemeldet
Arbeitslosenquote sinkt auf 4,3 Prozent
5 505 offene Arbeitsstellen waren gemeldet
10 920 Anzeigen zu Kurzarbeit seit März
Die Arbeitslosigkeit ist im Dezember im Bezirk der Agentur für Arbeit Göppingen mit den Landkreisen Esslingen und Göppingen weiter gesunken: Insgesamt waren im vergangenen Monat 19 597 Frauen und Männer ohne Arbeit. Das ist ein Rückgang im Vergleich zu November um 295 Personen oder 1,5 Prozent. Gegenüber Dezember 2019 waren 4 491 Menschen mehr arbeitslos gemeldet (plus 29,7 Prozent). Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, sank im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozentpunkte auf jetzt 4,3 Prozent (Dezember 2019: 3,4 Prozent).
Von allen Arbeitslosen im Agenturbezirk gehörten 10 543 Personen der Arbeitslosenversicherung an und wurden von der Arbeitsagentur betreut.
9 054 Personen waren in der Grundsicherung gemeldet und wurden von den Jobcentern in den beiden Landkreisen Esslingen und Göppingen betreut.
Für die Monate März bis Dezember liegen 10 920 Anzeigen von Betrieben oder Betriebsabteilungen zu Kurzarbeit vor. Davon könnten bis zu 175 837 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer betroffen sein.
„Das Jahr 2020 schließt mit einem weiteren, sogar deutlichen Rückgang der Arbeitslosigkeit ab. Der Arbeitsmarkt zeigt sich im letzten Monat des Krisenjahres bei der Entwicklung der Arbeitslosigkeit sehr robust, denn ein Rückgang in einem Dezember ist eher unüblich. Die Arbeitslosigkeit ist hier im Agenturbezirk sogar stärker gesunken als im Schnitt von Baden-Württemberg. Das ist eine wirklich erfreuliche Entwicklung und war in dieser Größenordnung nicht zu erwarten“, sagt Karin Käppel, Leiterin der Göppinger Arbeitsagentur.
„Vom Vorkrisenniveau sind wir aber noch meilenweit entfernt, und wie sich die Einschränkungen des zweiten Lockdowns auf die Wirtschaft auswirken und die Zahlen sich dann verändern, bleibt abzuwarten“, gibt Käppel zu bedenken.
Sicher aber ist: Kurzarbeit erhält aktuell als Kriseninstrument viele Arbeitsplätze. Die Inanspruchnahme von Betrieben in der Region ist extrem hoch und wird im zweiten Lockdown, das zeigen die Zahlen über neu eingegangene Anzeigen, noch einmal steigen.
Die Entwicklung der Arbeitslosigkeit in den beiden Landkreisen
Landkreis Esslingen
Im Landkreis Esslingen waren im Dezember insgesamt 12 759 Menschen arbeitslos gemeldet. Das sind 174 Personen oder 1,3 Prozent weniger als im November, aber
2 949 (plus 30,1 Prozent) mehr als im Vorjahr.
Die Arbeitslosenquote betrug 4,1 Prozent (Esslingen: 4,4 Prozent; Kirchheim: 3,9 Prozent; Leinfelden-Echterdingen: 3,7 Prozent und Nürtingen: 4,0 Prozent).
Im Dezember 2019 lag sie bei 3,2 Prozent.
Landkreis Göppingen
Im Landkreis Göppingen waren im Dezember insgesamt 6 838 Menschen arbeitslos gemeldet. Das waren 121 weniger (minus 1,7 Prozent) als im November, aber 1 542 (plus 29,1 Prozent) mehr als im Vorjahr.
Der Landkreis Göppingen verzeichnete eine Arbeitslosenquote von 4,7 Prozent (Geschäftsstelle in Göppingen: 4,7 Prozent; Geschäftsstelle in Geislingen: 5,0 Prozent). Im Vorjahr lag sie bei 3,7 Prozent.
Entwicklung der Arbeitslosigkeit bei den Personengruppen
Im Dezember waren 270 Jugendliche unter 20 Jahren arbeitslos gemeldet. Das waren neun Personen oder 3,4 Prozent mehr als vor einem Monat, und 56 Personen oder 26,2 Prozent mehr als vor einem Jahr
Bei den jungen Menschen unter 25 Jahren waren es 1 878 Arbeitslose, 109 oder 5,5 Prozent weniger als im Vormonat, aber 506 Personen oder 36,9 Prozent mehr als im Dezember 2019.
Die Zahl der 50-jährigen und älteren Arbeitslosen ist im Vergleich zu November um 39 (plus 0,6 Prozent) auf 6 852 Personen gestiegen. Das waren 1 593 Personen oder 30,3 Prozent mehr als im Dezember 2019.
5 473 Menschen waren im Dezember seit mindestens einem Jahr bei der Agentur für Arbeit und den Jobcentern arbeitslos gemeldet und galten damit als langzeitarbeitslos. Das waren 66 Personen (plus 1,2 Prozent) mehr als im Vormonat, und
1 803 (plus 49,1 Prozent) mehr als im Vorjahresmonat.
Die Zahl der arbeitslosen schwerbehinderten Menschen ist um zwei Personen gestiegen (plus 0,2 Prozent) und lag bei 964 Personen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren 79 schwerbehinderte Menschen mehr arbeitslos gemeldet (plus 8,9 Prozent).
Unterbeschäftigung
Die Unterbeschäftigung, die neben der Zahl der Arbeitslosen auch Personen in arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen und kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit berücksichtigt, ist gegenüber dem Vormonat um 275 Personen (minus 1,1 Prozent) gesunken. Insgesamt lag die Unterbeschäftigung im Dezember bei 25 218 Personen. Das waren 3 759 (plus 17,5 Prozent) mehr als vor einem Jahr.
Angebot an Arbeitsstellen
Im Bezirk der Agentur für Arbeit Göppingen waren im Dezember 5 505 Stellen beim gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit und der Jobcenter zur Besetzung gemeldet. Gegenüber November sind das 158 Stellen weniger (minus 2,8 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr gab es 2 208 Stellen (minus 28,6 Prozent) weniger. Insgesamt wurden 1 513 Stellen neu gemeldet. Das waren 318 (minus 17,4 Prozent) weniger als im November, und 408 (minus 21,2 Prozent) weniger als im Vorjahresmonat.
Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung
Zum Stichtag 30. Juni 2020 waren 307 460 Arbeitnehmer sozialversicherungspflichtig beschäftigt: 1 912 (minus 0,6 Prozent) weniger als im Vorjahresquartal. Der Beschäftigungsrückgang war mit 0,6 Prozent etwas stärker als in Baden-Württemberg, der bei minus 0,5 Prozent lag.
Zahl der Kurzarbeiter und kurzarbeitenden Betriebe
Anzeigen von Kurzarbeit
Die Zahlen zur angezeigten, also geplanten Kurzarbeit liegen der Agentur für Arbeit von März bis Dezember als addierte Werte vor. Insgesamt zeigten in diesen zehn Monaten 10 920 Betriebe oder Betriebsabteilungen Kurzarbeit für 175 837 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer an.
Im Landkreis Esslingen waren es 7 274 Betriebe oder Betriebsabteilungen mit
113 138 Beschäftigten.
Im Landkreis Göppingen waren es 3 646 Betriebe oder Betriebsabteilungen mit
62 699 Beschäftigten.
Anzeigen bilden ab, ob und in welchem Umfang Betriebe Kurzarbeit planen. Erst wenn die Löhne abgerechnet sind und der Antrag bei der Bundesagentur für Arbeit gestellt wurde, zeigt sich, in welchem Umfang tatsächlich kurzgearbeitet wurde.
Die Arbeitsagentur stellt fest, dass es im Dezember wieder deutlich mehr (neue) Anzeigen gab. Sie weist darauf hin: Unternehmen, die mindestens drei Monate kein Kurzarbeitergeld abgerechnet haben, müssen Kurzarbeit bei der Agentur für Arbeit neu anzeigen, wenn in ihrem Betrieb aufgrund der geltenden Einschränkungen wieder kurzgearbeitet werden muss.
Realisierte Kurzarbeit
Die Zahlen zur sogenannten „realisierten Kurzarbeit“ liegen der Agentur für Arbeit jetzt für den Monat Juni vor. Danach haben im Juni 64 521 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in 4 718 Betrieben oder Betriebsabteilungen kurzgearbeitet.
Im Landkreis Esslingen waren es 3 199 Betriebe oder Betriebsabteilungen mit
44 134 Beschäftigten.
Im Landkreis Göppingen waren es 1 519 Betriebe oder Betriebsabteilungen mit
20 387 Beschäftigten.
Da Unternehmen drei Monate Zeit haben, den Antrag auf Kurzarbeitergeld bei der Arbeitsagentur einzureichen, liegen die Zahlen für die realisierte Kurzarbeit erst mit zeitlichem Versatz vor. Die Zahlen für Juli wird die Agentur für Arbeit am 29. Januar veröffentlichen.
PM Agentur für Arbeit Göppingen